Was lange währt, wird hoffentlich ein echter „Schwalbensommer“ – so hat der NDR seine nächste NaturNah-Sendung genannt, für die schon im letzten Jahr die flinken Flieger und viele der Menschen, die ihnen helfen, gefilmt worden sind. Unter anderem drehte das Filmteam auch an der Grundschule im Rintelner Ortsteil Exten. „Nun ist es endlich soweit, denn die Sendung wird am 7. März um 18:15 Uhr im NDR Fernsehen gezeigt“ sagt Britta Raabe, die bei den Dreharbeiten dabei war und den Anstoß für ein großes Kooperationsprojekt zur Hilfe der Mehlschwalben gegeben hatte.
Ursprünglich hatte die Leiterin der NABU Regionalgeschäftsstelle Weserbergland zusammen mit den Lehrern und Schüleren den Schwalben an der Fassade der Schule „nur“ bessere Nistmöglichkeiten schaffen wollen. „Doch darüber hinaus erfuhr ich, dass die Drehkippfenster der Schule ständig vom Schwalbenkot beschmutzt waren“ schmunzelt Raabe, die Verständnis dafür hat, das man hier unter Berücksichtigung des Natur- und Artenschutzes ebenfalls helfend eingreifen musste.
So waren im letzten Herbst von den Schülern der vierten Klassen im Werkunterricht selbst gebaute Mehlschwalbennester gefertigt worden. Und wegen der „Kleckerei“ organisierte Raabe auch gleich noch Kotbretter, welche die örtliche Tischlerei Requardt fertigte. Diese wurden dann auch noch knallbunt angemalt – „so kommt Kunst- und Werkunterricht konstruktiv mit der Vermittlung von Naturkenntnissen im Sachunterricht zusammen“ sagt Raabe und freut sich, dass die Lehrer selbst erstaunt gewesen seien, was sie im Rahmen des Unterrichtes noch alles dazu gelernt hätten.
Denn wer weiß schon, das Schwalben sogenannte Langstreckenzieher sind, die 10.000 Kilometer bis südlich der Sahara fliegen? Oder das sie ihre Nester nach der langen und kräftezehrenden Reise aus bis zu 1500 Lehmkügelchen mühsam zusammenfügen müssen, bevor sie überhaupt mit der Brut beginnen können? Schwalben haben sich als sogenannte ‚Kulturfolger‘ an eine vom Menschen geprägte Umgebung angepasst. Sie tauschten ihre ursprünglichen Brutplätze an felsigen Steilküsten gegen einen Platz im Stall oder an der Hauswand ein. Somit blieb den Menschen ihre jährliche Rückkehr nicht verborgen: ‚Wenn Schwalben am Haus brüten, geht das Glück nicht verloren.‘ Dieser enge Bezug zum Menschen hat jedoch nicht verhindern können, dass die Schwalben in ganz Deutschland und insbesondere auch in Niedersachsen in den vergangenen Jahrzehnten immer seltener geworden sind.
Den Hauptteil der Arbeit erledigte übrigens fachgerecht und mit viel Engagement die Werksfeuerwehr der Lebenshilfe Rinteln e.V., ohne deren technische Hilfe und Ausrüstung die Montage der Bretter und Nisthilfen an der fast 36 Meter langen Fassade in luftiger Höhe nie möglich gewesen wäre. Der NABU Rinteln stand darüber hinaus mit Rat und Tat zur Seite und so können nun alle zu Recht stolz auf das Ergebnis sein. Und wer noch eine „Schwalbenplakette“ an seinem schwalbenfreundlichen Haus haben möchte, wendet sich gern an die Regionalgeschäftsstelle Weserbergland – unter 05751-5237 oder www.nabu-weserbergland.de kann man sich um diese begehrte Auszeichnung bewerben. (pr)