(Porta Westfalica) Die Freiwillige Feuerwehr Porta Westfalica wurde am Montag, 19.08.2019, gegen 16:07 Uhr zu einem schweren Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 482 (B482) alarmiert. Ein LKW war auf ein Stauende aufgefahren, der Fahrer wurde bei dem Unfall in seinem Fahrzeug eingeklemmt. Drei weitere LKW wurden aufeinander geschoben, darunter auch ein Gefahrgut-LKW.
Die Einsatzstelle lag auf der B482 in Fahrtrichtung Vennebeck/Autobahn. Hier war ein mit Sand beladener LKW/Muldenkipper auf ein Stauende aufgefahren. Bei den Unfall waren insgesamt vier LKW beteiligt: ein Speditions-LKW mit Gefahrgutkennzeichnung, ein 7,5 Tonner im Auftrag von DHL, ein Sattelzug und der bereits genannte Muldenkipper. Durch den Aufprall wurden alle genannten LKW aufeinander geschoben, der Aufprall des Muldenkippers erfolgte mit besonderer Wucht auf das Heck des Sattelzuges. Das Führerhaus des Muldenkippers wurde stark deformiert, der LKW-Fahrer wurde im Führerhaus eingeklemmt. Die anderen LKW-Fahrer konnten ihre Fahrzeuge aus eigener Kraft verlassen, ein Fahrer wurde leichtverletzt und rettungsdienstlich versorgt. Er lehnte einen Transport ins Krankenhaus ab.
Die Rettung des eingeklemmten Fahrers aus dem Muldenkipper gestaltete sich aufwendig und zeitintensiv. Der Fahrer war im Bein- und Fußbereich stark eingeklemmt und befand sich fast in einer stehenden Lage. Der Sand auf der Ladefläche war über das Führerhaus gerutscht, aus dem verunfallten Fahrzeug traten Motoröl und Diesel aus. Die Feuerwehr sicherte die Einsatzstelle mit einem Löschangriff ab und setzte Ölbindemittel ein. Zur Befreiung des eingeklemmten Fahrers wurde auf der Fahrerseite eine Arbeitsbühne aufgebaut um in Höhe des Führerhauses arbeiten zu können. Mit hydraulischen Rettungswerkzeugen (Schere, Spreizer) wurde die Fahrertür entfernt, danach wurden mehrere Hydraulikstempel eingesetzt um das deformierte Führerhaus auseinander zu drücken. Der Fahrer war während der Arbeiten ansprechbar und wurde im Fahrzeug durch Rettungsdienst und Notarzt versorgt.
Auf der Fahrerseite kam der Hydrauliksatz der Hauptamtlichen Feuerwache zum Einsatz, auf der Beifahrerseite wurde der Hydrauliksatz der Löschgruppe Neesen-Lerbeck eingesetzt. Hier mussten die Arbeiten über Steckleiterteile erfolgen, aufgrund der Leitplanken und der nahen Bahntrasse war hier nur wenig Platz. Gegen 17:20 Uhr konnte der eingeklemmte Fahrer aus dem Fahrzeug befreit werden, über ein Spineboard wurde er auf der Fahrerseite aus dem Fahrzeug gehoben und in einen nahen Rettungswagen gebracht. Nach Notärztlicher Versorgung wurde er mit lebensbedrohlichen Verletzungen ins Klinikum Minden transportiert.
Der Speditions-LKW mit Gefahrgutkennzeichnung wurde durch einen Trupp unter schwerem Atemschutz mit einem vorbereiteten Löschangriff geöffnet, dabei wurde festgestellt das die Ladung nicht beschädigt war und keine Stoffe ausgetreten sind. Die Bergung der verunfallten LKW erfolgte durch ein Bergungsunternehmen. Ein Spezialfirma wurde zur Reinigung der Fahrbahn und Aufnahme der ausgelaufenen Betriebsmittel zur Einsatzstelle bestellt.
Ein Großteil der eingesetzten Kräfte konnte gegen 19 Uhr die Einsatzstelle verlassen. Einsatzleiter: Sven Abel, in weiteren Verlauf Gregor Preußer. Eingesetzte Kräfte: Hauptamtliche Feuer- und Rettungswache, Löschgruppe: Holzhausen, Holtrup-Vennebeck-Costedt, Neesen-Lerbeck, Hausberge, Einsatzführungsdienst, Einsatzdokumentation.
(Quelle: Feuerwehr Porta/Michael Horst)