Die Sparkasse Schaumburg baut ab 2018 neun ihrer 35 Geschäftsstellen zu SB-Filialen um. Dies teilte das Unternehmen jetzt im Rahmen einer Presseinformation mit. Betroffen sind die Filialen in Krankenhagen, Deckbergen, Rolfshagen, Bückeburg (Lange Straße), Stadthagen (Nordsehler Straße und Seilerstraße), Meinsen, Apelern und Bad Nenndorf (Rodenberger Allee). Zum 1.1.2015 gab die Sparkasse Schaumburg bereits die Schließung von fünf Standorten bekannt (u.a. in Engern, Möllenbeck und Todenmann), anders als seinerzeit bleiben bei der jetzigen Maßnahme alle 35 Filialen erhalten.
Das Unternehmen begründet den Schritt mit der sich weiter in Richtung Online-Banking verändernden Nutzung seiner Angebote und den gestiegenen Anforderungen an Regulierung und Verbraucherschutz. Die anhaltenden Niedrigzinsen wirken sich nachteilig aufs Betriebsergebnis aus, die Zinsspanne reicht zur Kostendeckung nicht mehr aus. Dunkle Prognosen der vergangenen Jahre hinsichtlich der Nebenwirkungen zur Flaute auf dem Finanzmarkt sind eingetroffen, ein Ende sei laut Sparkasse weiterhin nicht in Sicht. Bereits Ende 2014 ein Hauptargument des Unternehmens: Überweisungen und Bankgeschäfte werden von immer mehr Kunden online aus den eigenen vier Wänden heraus abgewickelt. Geld gibt es am Automaten, Kontoauszüge am Drucker, Beratungstermine finden in nächst größeren Geschäftsstellen statt. In Zahlen: Von 2010 bis 2013 ging die Zahl der vor Ort eingereichten Schecks, Überweisungen und anderer Belege um rund 20 Prozent zurück. Von 2010 bis 2016 ist ein Rückgang um sogar 35 Prozent zu verzeichnen. Im Gegenzug stieg die Zahl der Online-Banking-Nutzer der Sparkasse von rund 19.000 im Jahr 2002 auf ca. 50.800 im Jahr 2016. Die Zahl der App-Nutzer hat ebenfalls zugelegt. Nutzten im Jahr 2010 noch rund 1.000 Kunden die Smartphone-App, waren es 2016 bereits etwa 12.000.
Jede der 35 Filialen sei unter verschiedenen Kriterien wie Akzeptanz und Nutzung einzeln unter die Lupe genommen worden, erklärt Paul Knauthe, Leiter im Sparkassen-Vertriebsmanagement. Als Ergebnis folgt die Umstrukturierung des Filialnetzes, „um heute und auch morgen für die Region da zu sein und die Menschen mit qualitativ hochwertigen Finanzdienstleistungen zu versorgen, die Wirtschaft zu fördern und Soziales, Kulturelles sowie den Sport und die Jugend zu unterstützen“, teilt Jörg Nitsche, Leiter der Unternehmenskommunikation, mit.
Nach dem Umbau wird die Sparkasse Schaumburg über 19 Geschäftsstellen mit Personal und 16 SB-Filialen verfügen. Betriebsbedingte Kündigungen schließt die Sparkasse dabei allerdings aus. Die 21 betroffenen Mitarbeiter werden in andere Standorte übernommen. Von den Änderungen sind laut Sparkasse 11,8 Prozent der Kunden betroffen – 38 Prozent der Kunden, die in den betroffenen Orten wohnen, werden bereits von anderen Geschäftsstellen betreut.