(Rinteln) Fraktionssitzung im Freien: Die SPD-Fraktionen von Kreistag und Stadtrat trafen sich jetzt auf der Baustelle am Ernestinum, wo seit einigen Wochen unübersehbar die Arbeiten an der neuen Integrierten Gesamtschule (IGS) gestartet sind.

Eckhard Ilsemann, Fraktionsvorsitzender der SPD im Kreistag, erinnerte an die Anfänge der IGS im Landkreis, als 1984 zum ersten Mal engagierte Eltern über andere Formen der Schulbildung diskutierten. Das Thema wurde zunächst an den Rat der Stadt Stadthagen herangetragen und 1988 in einem Antrag im Kreistag zusammengefasst. Drei Jahre später, 1991, startete das Kapitel der IGS Schaumburg am Standort Schachtstraße. Damit habe man ein Zeichen gesetzt für eine Schulform, an der Kinder unterschiedlicher Herkunft und mit unterschiedlichem Bildungsstand eine Vielzahl von Begabungen einfließen lassen können, so Ilsemann. Gleichzeitig habe man eine Mitverantwortung für den eigenen Lernprozess eingefordert.
Schnell habe sich der Wunsch nach weiteren IGS-Standorten verbreitet und so seien weitere, Integrierte Gesamtschulen in Rodenberg, Helpsen, Obernkirchen und Rinteln entstanden. In Rinteln würden die Schüler bisweilen an bis zu drei Standorten unterrichtet (Kollegienplatz, Ostertorstraße und in den Räumen des Amtsgerichts). Nachdem der Kreistag 2016 den Beschluss für einen IGS-Neubau in Rinteln fasste und der Architektenwettbewerb 2017 ausgeschrieben wurde, habe man sich für den Entwurf mit einer Außenfassade aus Schaumburger Lärchenholz als nachhaltigen und möglichst CO2-neutralen Bau entschieden. Ilsemann beschrieb den Neubau auf 7.000 Quadratmetern Gebäudefläche mit vier lichtdurchfluteten Innenhöfen als eine durchgehend barrierefreie Lernlandschaft mit Bereichen für Kinder mit Sprach-, Hör- und Sehbeeinträchtigungen. Wie wir bereits berichteten, ist die Fertigstellung des Neubaus mit Baukosten in Höhe von 26,8 Millionen Euro für den August 2021 geplant.
