Zuerst die Bundestagswahl, jetzt zur Landtagswahl: Gefühlt befinden sich Laternenmasten und Bauzäune schon eine lange Zeit im Dauerwahlkampf-Modus. Viele Motive hängen auch nach dem Wahlsonntag von vor zehn Tagen noch, andere lösen sich durch den Dauerregen bereits von selbst ab oder „werden abgelöst“. Wollte die SPD vor etwas mehr als einem Jahr die Anbringung von Wahlwerbung in Rintelns historischem Stadtkern verbieten lassen, hagelt es in diesem Jahr Kritik von Seiten der Rintelner Grünen: „Besonders ärgert uns, dass sich einige Parteien nicht an die Regeln halten und viele Plakate inzwischen auf Kopfhöhe hängen und dadurch den Verkehrsraum behindern“ so der Sprecher der Stadtgrünen Christoph Ochs.
Weiter stört die Grünen eigenen Angaben zufolge, dass jetzt zur Landtagswahl noch mehrere Bundestags-Plakate z.B. mit Maik Beermann (CDU) und Christian Lindner (FDP) an den Laternenmasten hängen. „Haben sie die wirklich nur vergessen und warten, dass der Bauhof sie abnimmt, oder versuchen sie hier etwa die Wähler zu täuschen?“ fragt sich Uta Fahrenkamp ebenfalls Grüne Rinteln).
Den Rintelner Grünen ist nach eigener Aussage der Plakatierwahn zumindest so lästig, dass sie entschieden haben, im laufenden Landtagswahlkampf auf Plakate an Laternen zu verzichten: „statt die Plakate an die Laternen zu hängen haben wir lieber das Geld dem Kinderschutzbund gespendet“ berichtet Christoph Ochs.
Da es trotz der vielen negativen Stimmen über die vielen Plakate in der Innenstadt aber keine weiteren Reaktionen zu geben scheint, haben die Grünen auch angekündigt, im Stadtrat einen Antrag einzureichen, der eine Reduzierung der Wahlplakate auf einige wenige an zentralen Plakatierwänden zum Ziel hat. „Was in Bad Eilsen möglich ist, müssen wir doch auch hier in Rinteln schaffen können“ so Ochs abschließend. (pr)