(Rinteln) Das Wählerbündnis „Rintelner Interessen“ (RI) beantragt bei der Verwaltung ein Konzept zur Stadtbegrünung.
Es soll bis Ende 2022 fertiggestellt sein, die Kernthemen sind:
Fünf Jahre lang sollen jährlich 100 zusätzliche Bäume auf städtischen Flächen gepflanzt werden. Der Antrag sieht Gebiete entlang der Westumgehung, des Doktorseeweges, der Buswendeschleife an der Hartler Straße und Feldwege vor. Dies soll unter Berücksichtigung der Belange der Landwirtschaft erfolgen.
Lebensbedingungen für „Stadtbäume“ sollen verbessert, versiegelte und verdichtete Böden ausgetauscht werden. Auf diese Weise sollen Nährstoffarmut, Wassermangel sowie Anfahrschäden durch Autoverkehr vermieden werden.
Weiterhin fordert „RI“ die Kontrolle von mindestens vier Bebauungsplänen im Stadtgebiet pro Jahr im Bezug auf die Einhaltung der dort festgeschriebenen ökologischen Anforderungen. Obendrein sollen fünf Jahre lang jährlich 12 sogenannte „Alibibäume“, damit sind im Antrag „kleinwüchsige Bäume mit geringem ökologischen Sinn“ gemeint, durch „Standort- und klimawandelgerechte, normalwachsige Bäume“ ersetzt werden.

In der Antragsbegründung schreibt Prof. Dr. Gert Armin Neuhäuser, Stadtbegrünung bedeute mehr Lebensqualität für alle, die mangels Garten auf öffentliches Grün angewiesen sind und habe eine „herausragende Bedeutung als kommunaler Beitrag“ zum Aufhalten des Klimawandels. Weitere Punkte sind laut Begründung die Verbesserung der Luftqualität und des Mikroklimas in Zeiten heißer Somme und Steigerung von Gesundheit und Wohlbefinden der Bewohner.

Bislang gepflanzte Bäume, etwa an der Weserpromenade oder in der Fußgängerzone hätten oft den Sinn eines bloßen „Straßenbegleitgrüns“ und seien kleinwüchsig und eckig geschnitten, ohne hohen ökologischen Wert, argumentiert Neuhäuser weiter. Rund geschnittene „Deko-Bäume“ vor dem Brückentor oder in der Bäckerstraße wirkten laut Antragsbegründung „disproportional und alibimäßig“.
„RI“ stellt den Antrag für die Stadtratssitzung am kommenden Donnerstag. Ob er dort tatsächlich behandelt wird, ist offen. Auf der Tagesordnung taucht das Thema zwar auf, in den Beschlussunterlagen verweist die Stadtverwaltung jedoch auf einen Fachausschuss: „Da bisher noch keine Vorberatung zu dem Antrag erfolgt ist, ist dieser zunächst im Ausschuss für Umwelt, Bau und Stadtentwicklung zu behandeln.“ (pr)