(Steinbergen) Am 24. Juni 2020 tagte der Ortsrat Steinbergen. Auch einige interessierte Zuhörer waren gekommen, darunter Thomas Stübke, Vorsitzender des Fördervereins Eisenbahn Rinteln-Stadthagen. Zur Abstimmung stand unter anderem eine Beschlussvorlage über die Reaktivierung der Bahnstrecke für den Schienenpersonennahverkehr. Die Mitglieder um Ortsbürgermeister Sascha Gomolzig votierten einstimmig dafür.
So wurde eine Resolution verabschiedet, wonach das Land Niedersachsen aufgefordert wird, mit der Reaktivierung zugleich den Landkreis Schaumburg zu einer Modellregion zukunftsfähiger und nachhaltiger Mobilität zu entwickeln. Verbunden damit ist auch der Einsatz moderner Triebfahrzeuge mit Batterie- oder Wasserstoffantrieb und einer möglichst umsteigefreien Ausrichtung auf die Region Hannover. Die Unterzeichnenden wollen sich im Gegenzug dafür einsetzen, das vor Ort Nahverkehr, Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung an der Bahnstrecke ausgerichtet werden und die für den Betrieb erforderliche Energie aus regenerativen Quellen in der hiesigen Region gewonnen wird. Ende April hatte übrigens der Rat der Stadt Obernkirchen einen ähnlichen Beschluss einstimmig gefasst.

Die über das Ratsinfo-System der Stadt Rinteln einsehbare Sitzungsvorlage beschreibt auch, wie sich die Reaktivierungschancen seit dem Beschluss in 2009 über die Streckenstilllegung entwickelt haben. Wurde nach einer durch das Land Niedersachsen veranlassten Nutzwertanalyse 2014 noch ein negatives Ergebnis erreicht, hat sich inzwischen auch anderenorts herausgestellt, das das angewandte „standardisierte Bewertungsverfahren“ den ländlichen Raum generell benachteiligt. Auch wäre heute das Ziel der „Klimaneutralität bis 2035“ stark zu gewichten wie auch die Aspekte der allgemeinen Verbesserung und Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs. Daneben bestehen jetzt auch seitens des Bundes über eine Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) hinsichtlich Wertgrenzen bei Bahnreaktivierungen erheblich verbesserte Förderungsmöglichkeiten, so dass Investitionskosten bis zu 90% übernommen werden könnten – andere Bundesländer sind schon bereits eifrig mit Machbarkeitsstudien befasst. (pr)