Um das Thema der ARD-Themenwoche – „Zukunft Bildung“ – ging es in der Sendung „Plattenkiste“ bei NDR 1 Niedersachsen. Heute zwischen 12 und 13 Uhr unterhielten sich Kornelia Budde, Bürgermeister Thomas Priemer und Andreas Kühne-Glaser mit Moderator Michael Thürnau über die Arbeit der Stiftung für Rinteln e.V. in Rinteln im Schaumburger Land an der Weser.
Seit 12 Jahren gibt es die Stiftung für Rinteln. 2007 kamen die ersten Zustiftungen, die nicht in den kommunalen Haushalt flossen. Der damals amtierende Bürgermeister, Karlheinz Buchholz, entschied, das Geld zu bestimmten Zwecken anzulegen. Es sollte in eine Stiftung gehen, die sich um Chancen kümmert für Menschen, denen es nicht gut geht, um Bildung und Erziehung, erklärt Thomas Priemer. Zwar regelt der Staat viele Dinge, doch in manchen Situationen greift das soziale Netz nicht. Und genau dann ist unbürokratische Hilfe und Unterstützung wichtig – für Vereine und Verbände, aber auch für einzelne Personen.
Im Laufe der Zeit sind etwa 100 000 Euro in diverse Projekte geflossen, berichtet Andreas Kühne-Glaser. Seit einigen Jahren gibt es die Sommerferien-Card: Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien bekommen die Gelegenheit, ins Freibad zu gehen. Etwa 200 Familien werden so unterstützt. Im Angebot enthalten sind auch Schwimmkurse. So sucht die Stiftung Schwimmlehrer, um dem Bedarf nachkommen zu können. Auch der Bau eines Skaterparks wurde von der Stiftung unterstützt, ebenso die Finanzierung des Freiwilligen Sozialen Jahrs in Sportvereinen. Büchereibesuche fördern das Lesen – folglich bekommen Kinder eine Lese-Karte. Sie lernen dabei auch, wo und wie sie an die unterschiedlichen Medien herankommen können. Es wird immer versucht, alles gemeinsam mit den Menschen im Ort zu organisieren und ihre Wünsche umzusetzen. Gemeinsam sollen das Leben und der gemeinsame Lebensraum zum Nutzen aller gestaltet werden. Die Stiftung möchte auch deshalb noch mehr Menschen gewinnen, die sich – auch ehrenamtlich – beteiligen.

Kornelia Budde organisiert ehrenamtlich Nähkurse. Im Anfang der Flüchtlingswelle wurden diese Kurse erstmals angeboten, nicht nur geflüchteten Frauen, sondern auch Einheimischen. Als Team sollten die Frauen voneinander lernen – das Nähen und die Sprache. Die Idee funktionierte. Es wurde viel geredet und genäht, Freundschaften entstanden. Eine der geflüchteten Frauen hat inzwischen sogar ein kleines Nähstudio aufgemacht, freut sich Kornelia Budde. Durch die Kontakte in den Kursen ist ein gutes Miteinander entstanden. Inzwischen ist die Aufgabe zur Integrationsbeauftragten übergegangen, doch die Stiftung begleitet sie weiter.
Im Moment wird ein „Tast-Modell“ von Rinteln geplant. Rinteln soll mit dem Bereich innerhalb der Stadtmauern dreidimensional in Bronze dargestellt werden und das Modell dann in der Fußgängerzone aufgestellt werden. Das ist nicht nur für Einheimische und Touristen interessant, die sich vielleicht mit den Fingern durch die Straßen tasten, sondern soll auch die Identität in der Stadt stärken. Spenden und Zuschüsse für die diversen Projekte helfen bei der Arbeit. Beim Stiftungsempfang im vergangenen Jahr ging es um Behinderte – so kam die Idee zum Tastmodell auf. Für das kommende Jahr werden gerade Ideen entwickelt, die dann beim Stiftungsempfang 2020 vorgestellt werden sollen. (pr)