(Rinteln) Philipp Wohlert, geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens „Stüken“, betonte bei einem Besuch der beiden CDU-Landtagsabgeordneten Colette Thiemann und Sebastian Lechner, dass das Unternehmen fest in Rinteln verwurzelt sei und auch in Zukunft dort bleiben wolle.
Wohlert äußerte jedoch auch klare Erwartungen an die Politik in wirtschaftlichen Fragen: „Falsche Marktanreize führen zu Verunsicherung bei den Verbrauchern und schaden der Wirtschaft!“
Stüken ist international tätig, mit Standorten in den USA, Tschechien, China und bald auch in Indien. In Rinteln plant das Unternehmen in den kommenden Jahren eine Investition von 30 Millionen Euro in eine neue Galvanikanlage. Dr. Uwe Krismann, Geschäftsführer von „Stüken“, stellte stolz fest: „Damit sind wir das einzige Unternehmen in Deutschland, das eine solche Anlage baut.“ Er zeigte sich überzeugt von der Innovationskraft des Unternehmens: „Wir entwickeln und produzieren Teile, die bei anderen Unternehmen nicht funktionieren!“ In Deutschland sei es heutzutage kaum noch möglich, mit Standardlösungen wirtschaftlich zu arbeiten. Ein Beispiel für die Innovationskraft von „Stüken“ sind Tiefziehteile aus Titan. Titan ist aufgrund seiner Eigenschaften eigentlich ungeeignet für das Tiefziehen, aber „Stüken“ kann das. Vor allem in der Medizintechnik hat Titan eine hohe Bedeutung.
Sollten durch anhaltend falsche politische Entscheidungen Unternehmen wie „Stüken“ in Deutschland in ihrer Wettbewerbsfähigkeit eingeschränkt werden, könnte dies auch negative Auswirkungen auf die Kommunalhaushalte haben, warnte Philipp Wohlert. In diesem Zusammenhang zeigten sich Wohlert und Krismann auch wenig traurig über das Scheitern der Ampelregierung. Für die kommende Regierung wünschen sie sich vor allem verlässliche politische Rahmenbedingungen, ohne unüberlegte Schnellschüsse wie das Heizungsgesetz oder den abrupten Wegfall von E-Auto-Zuschüssen. Zudem müssten die hohen Energiekosten dringend gesenkt werden: „Momentan haben wir jährliche Mehrkosten für Öl, Gas und Strom in Höhe von 1,8 Millionen Euro.“
Colette Thiemann und Sebastian Lechner nahmen die Anliegen von „Stüken“ mit nach Hannover und betonten, dass sie weiterhin im Austausch mit dem Unternehmen bleiben würden. Als wichtige Aufgaben nach einem möglichen Regierungswechsel in Berlin sahen sie den Ausbau der Infrastruktur, insbesondere des Stromnetzes, hin zu einem integrierten europäischen Energiemarkt: „Das wird helfen, die Energiekosten zu senken!“ Darüber hinaus sei es notwendig, wieder Anreize für den Konsum zu schaffen, statt auf Verbote und Vorschriften zu setzen.
(Text & Foto: ot)