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Temperaturen runter, Licht aus: Mit welchen Maßnahmen die Stadt Rinteln auf die Energiesparverordnungen reagiert

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(Rinteln) Temperaturen runter, Licht aus: Die Arbeitsgruppe Energiesparen hat einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, mit dem die Stadt Rinteln auf die Energiesparverordnungen des Bundes vom 1.9. und 1.10. diesen Jahres reagieren will.

Wie Bürgermeisterin Andrea Lange jetzt bei einem Pressegespräch erklärte, werden die Raumtemperaturen am Arbeitsplatz, sowie in städtischen Gebäuden mit Publikumsverkehr, also unter anderem Dorfgemeinschaftshäuser, Bücherei und Museum auf 19 Grad Celsius gesenkt. Flure und Gemeinschaftsräume werden nicht mehr geheizt. Die Ortsbrandmeister der Rintelner Ortsfeuerwehren wurden ebenfalls angeschrieben, so Lange, da die Feuerwehr-Gerätehäuser auch unter diese Verordnung fallen.

„Jede eingesparte Kilowattstunde hilft!“ (Bürgermeisterin Andrea Lange)“

Die Mitarbeiter der Verwaltung erhalten Thermometer zur Selbstkontrolle. Wo möglich, werden raumbezogen digitale Heizungsthermostate in Gebäuden eingebaut. Auch Mitarbeiter städtischer Schulen und Kitas sollen fürs Thema Energiesparen sensibilisiert werden. Die Anzahl der Kühlschränke soll, wo möglich, reduziert und auf die Geräte auf ihre Einstellung hin überprüft werden. Fensterdichtungen seien bereits überprüft, der Standby-Betrieb von Geräten zurückgefahren worden. Leerstehende städtische Gebäude sollen auf einem Niveau von 15 Grad Mindesttemperatur bleiben, um Schäden zu vermeiden. Weiterhin erfolgt eine Optimierung der Heizungen und eine Anpassung der Betriebszeiten. Noch vor den Herbstferien soll entschieden werden, ob die Ämter der Stadtverwaltung zwischen Weihnachten und Neujahr ganz oder teilweise schließen werden.

Thema Beleuchtung: Die gasbetriebenen Straßenlaternen in der Brennerstraße sind ausgeschaltet, die blaue LED-Beleuchtung der Weserbrücke ist erloschen und hat inzwischen (vorübergehend) nur noch Erinnerungswert auf Fotos. Städtische Gebäude und Denkmäler werden nicht mehr angeleuchtet, Gespräche mit Kirchenvertretern wurden ebenfalls geführt. Beleuchtungsanlagen innerhalb der städtischen Gebäude werden mit Bewegungsmeldern und LED-Lampen statt Leuchtstoffröhren ausgerüstet.

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Ein Bild aus vergangenen Tagen, das man so nicht mehr allzu bald sehen wird: Die Weserbrücke mit blauer Beleuchtung. Gleichzeitig fuhr ein Rettungswagen zum Zeitpunkt der Aufnahme über die Brücke, daher das zusätzliche, blaue Lichtband.

Die Straßenbeleuchtung bleibt ab Oktober – wie bereits berichtet – von 22 Uhr abends bis 6 Uhr weitestgehend aus. Nach Rücksprache mit der Straßenbaubehörde, Schulamt und Polizei habe man Ausnahmen aus Gründen der Verkehrssicherheit ermittelt. Auf Anraten der Polizei soll die Innenstadt und Parkplätze, sowie Fußgängerüberwege von der Abschaltung ausgenommen werden. Die Beschlussvorlage für den Rat, der diesen Maßnahmen erst noch zustimmen muss, wird derzeit erarbeitet. Über 80 Prozent der gesamten Straßenbeleuchtung in Rinteln sei bereits auf stromsparende LED-Technik umgerüstet, weiß Stadtwerke-Geschäftsführer Ulrich Karl. Setzt man die geplanten Energiespar-Maßnahmen komplett um, seien Einsparungen bis zu 57 Prozent vom Jahresgesamtverbrauch möglich, so Karl. Dies entspreche einer Gesamt-Einsparung in sechsstelliger Höhe – was aufgrund der gestiegenen Energiekosten wohl aber eher als „Schadensbegrenzung“ denn als Sparen zu verstehen ist.

Die Bodenstrahler zum Anleuchten des Rathausgebäudes sind erloschen.

Volksfeste, Messen und Weihnachtsmärkte inklusive Weihnachtsbeleuchtung sind laut Lange als kurzzeitige Beleuchtung von der Verordnung übrigens ausgenommen. Ein „Weihnachtsmarkt im Dunkeln“ ist also zwar nicht zu befürchten, dennoch sollen die Beleuchtungskonzepte für jedes Ereignis – wie beispielsweise die bevorstehenden Weintage – betrachtet und angepasst werden. Daniel Jakschik, Leiter des Amtes für Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit weiß: Schausteller haben bereits in den Vorjahren größtenteils auf LED-Beleuchtung ihrer Stände und Fahrgeschäfte umgerüstet. Nachhaltigkeit spiele bei einer Bewerbung für einen Standplatz eine große Rolle.

Auch die Nikolai-Kirche wird nur noch schemenhaft durch Licht aus der Umgebung erhellt.

Keine abschließende Nachricht gibt es beim Thema Turnhallen und Sportstätten. Hier würden derzeit noch in Abstimmung mit den Vorständen der Sportvereine Möglichkeiten zur Energieeinsparung geprüft, so Lange. Der Landessportbund habe hierzu bereits einen Maßnahmenkatalog entwickelt. Das Thema stehe bei der nächsten Sitzung der AG Sport auf der Tagesordnung, über die Ergebnisse solle berichtet werden. Problematisch für Sportler: Bei schweißtreibenden und bewegungsaktiven Sportarten dürfte eine kühle Halle weniger stark ins Gewicht fallen, als beim Mutter-Kind-Turnen oder Seniorensport. Da Sportangebote besonders durch die Corona-Pandemie gelitten haben, sollten diese Angebote nicht zusätzlich eingeschränkt werden, war zu vernehmen. Ein weiteres Problem ergibt sich mit den Duschen in Sporthallen: Senkt man die Warmwassertemperatur zu stark ab, droht Gefahr durch Legionellen. Es gibt beim Sparen also eine Vielzahl von Stellschrauben zu beachten. (vu)

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