Das Theaterstück „Albtraum“, aufgeführt von einer Gruppe Laiendarsteller aus der Flüchtlingsunterkunft in der Prince Rupert School im Brückentorsaal, brachte den vollen Saal zum Beben.
Zum Abschluss des rund 45-minütigen Stücks, das zum allerersten Mal einer breiten Öffentlichkeit präsentiert wurde, jubelten und klatschten die Besucher ausgiebig Beifall. Viele waren sichtlich gerührt. Zuvor wurden sie Zeugen der Eindrücke, mit denen der irakische Regisseur Rushdie al Fatlawi und seine Schauspieler aus dem Irak, Syrien und Libanon ihre eigene Flucht aus der Heimat als emotionale Darbietung verarbeitet haben.
Das Theaterstück kam fast gänzlich ohne Sprache aus, einzig mit Musik, Tanz, Gesten, Schreien und Beleuchtungseffekten stellte die Gruppe ihre eigene Leidensgeschichte dar. Auffällig dabei: Der Regisseur setzte sehr häufig auf die Farbe Rot als Stilmittel für mehr Dramatik. Das große Finale stand unter dem Motto „Gebt uns Hoffnung“, zum Abschluss erklang die deutsche Nationalhymne.
Der Vorsitzende des DRK-Kreisverbandes, Bernd Koller, überreichte den Darstellern daraufhin das deutsche Grundgesetz in arabischer Sprache, das er vom Bundestagsabgeordneten Maik Beermann erhalten hatte.
Zu Beginn der Veranstaltung berichtete Koller über die Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes in der Prince Rupert School. 411 Flüchtlinge seien aktuell dort untergebracht, dazu 17 unbegleitete Minderjährige. 48 Ärzte aus Rinteln und der Umgebung kümmern sich um die Sprechstunde vor Ort, sowie um medizinische Versorgung. Der Regisseur Rushdie al Fatlawi verlas eine kleine Dankesansprache, die Koller daraufhin übersetzte. Er bedankte sich bei der Stadt Rinteln, sowie den Menschen für die liebevolle und freundliche Aufnahme. Einer der anwesenden Gäste aus dem Publikum rief dazwischen: „Thank you Germany!“ (Danke Deutschland!).
Die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern der Aufführung sollen für kulturelle Projekte in der Flüchtlingsunterkunft verwendet werden. Das Theaterstück wird an drei weiteren Terminen in Schulen in der Umgebung aufgeführt. Der nächste steht schon fest: Am 25. Januar geht es um 12:30 Uhr im Gymnasium Bad Nenndorf weiter.