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Thema Radverkehr: „Einfach mal ´Mut zur Lücke´ haben und machen“

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(Krankenhagen-Volksen) Eigentlich war es gar kein Thema, das den Ortsrat Krankenhagen-Volksen im Kern bewegte, doch das Fahrradkonzept hat natürlich auch Auswirkungen auf die Ortsteile und so ließen sich die Mitglieder des Ortsrates vom Radverkehrsbeauftragten der Stadt Rinteln, Dr. Norbert Handke, im Detail erläutern, was ganz aktuell in Planung ist in Sachen Radverkehr.

Bislang, so Handke, seien noch keine verkehrlichen Maßnahmen umgesetzt, die direkt Krankenhagen-Volksen betreffen, allerdings sei der Schulweg über die Straße „Hinterm Lande“ in Richtung Industriegebiet Süd und dann Richtung Schulzentrum im priorisierten Fokus seiner Arbeit. Allerdings gebe es da noch einige Fragezeichen, weil Grundstücksankäufe von anliegenden Firmen nötig seien.

Auch die Querungssituation der Extertalstraße im Bereich der Kasseler Landstraße/Hilgenplatz, die von Uchtdorf aus auf die Extertalstraße zukommt, habe er im Blick. Dort, so Frauke Kampmeier, müssten eigentlich gar keine Radfahrer die Straße queren und stattdessen besser über Exten fahren oder sogar die Friedrichshöher Straße nutzen. Eine Querung am Hilgenplatz ohne Bedarfsampel sei lebensgefährlich.

Dr. Norbert Handke riet: „Schauen sie sich die Schilder für den Radverkehr genauer an!“ Beispiel Konrad-Adenauer-Straße. Dort müssten Radler auf dem vorhandenen Geh-Radweg Schrittgeschwindigkeit fahren oder auf die Fahrbahn wechseln.

Handke warb dafür, dass man die vorhandene Beschilderung für Radverkehr genauer im Fokus habe. So sei beispielsweise der kombinierte Geh-Radweg entlang der Konrad-Adenauer-Straße so ausgeschildert, dass es keine Benutzungspflicht mehr gebe: „Da muss man schon genau hinschauen!“ Würden Radfahrer dort nicht die Straße nutzen, müssten sie Schrittgeschwindigkeit fahren.

Den Einwand von Ortsbürgermeister Gerald Sümenicht, man müsste schon eine gehörige Portion Mut haben, um auf der Konrad-Adenauer-Straße auf der Fahrbahn Rad zu fahren, ließ Handke nur bedingt gelten: „Ich habe das mit meiner Frau zusammen ausprobiert und gebe zu, sie fühlte sich nicht wohl dabei!“ Handke sieht zu Akzeptanzsteigerung bei Autofahrern nur die Möglichkeit, großflächige Piktogramme mit Fahrradsymbolen auf der Fahrbahn aufzubringen und stellte als Verkehrsplaner fest: „Grundsätzlich sind Radler auf solchen Straßen sicherer unterwegs!“

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Frauke Kampmeier unterstützte Handkes Auffassung: „Ich möchte, dass Radfahrer mutiger werden und mehr auf Fahrbahnen ausweichen; auch auf der Weserbrücke!“ Die „bescheuerten“ Radwege der Stadt nutze sie nur noch, wenn sie es müsste.

Man muss schon genau hinschauen bei den Schildern, die den Radverkehr regeln. Wie etwas hier an der Seetorstraße, wo Radfahrer den Weg in beiden Richtungen befahren dürfen.

Einen Knackpunkt in der Radverkehrsführung sah Handke auch an der Einmündung der Extertalstraße auf die Seetorstraße. Wer genau hinschaue stelle fest, dass Radfahrer von der Extertalstraße kommend den Radweg an der Seetorstraße Richtung Friedhof in beiden Richtungen befahren dürften. Das birgt Gefahrenpotenzial und er forderte mehr Beleuchtung an der Kreuzung. Frauke Kampmeier forderte von der Verwaltung einfach mal „Mut zur Lücke“ in Sachen Verkehrsplanung und stellte fest: „Einfach nichts machen ist die schlechteste aller Alternativen!“

(ot)

Mehr zum Thema:

Straße, Schritttempo oder Schieben: Radfahrer haben die Wahl

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