(Rinteln) Für den Rintelner Kulturring steht die Saison 2021/2022 unter der Überschrift: „Weniger Theater, mehr Kabarett und Comedy.“
Thomas Philipzen war dabei im Ratskellersaal ein wahrer Glücksgriff für die Kulturhungrigen der Stadt und selbst Wolfgang Westphal als Vorsitzender des Vereins, sonst eher begeisterungsfähig für klassische Musik, zeigte sich euphorisch: „Der ist ja ein echter Kracher!“

Der ostwestfälische Katholen-Marine aus der Kabarett-Gruppe „Storno“ startete einen Frontalangriff auf die Lachmuskulatur des Publikums und setzte dabei neben seinen ausgefeilten Texten mit intelligenter Spaßgarantie auch auf seine schauspielerischen Fähigkeiten. Er ließ die AFD’lerin Beatrix von Storch im „Storchengang“ über die Bühne laufen, mimte eine chinesische Gewichtheberin unter dem Einfluss von Wunderpulvern und zitierte aus der „sprechenden Möhrensuppe nach einem Rezept von Attila Hildmann“ (rechtsextremistischer Aktivist und Verschwörungstheoretiker). Die hatte nämlich erkannt, dass Angela Merkel die Schwester von Bill Gates ist und dieser extra für sie die „Rautentaste“ auf den Tastaturen von Computern anordnete. Ein Raunen der Erkenntnis ging durch die Reihen des Publikums, denn in dieser faktenorientierten Klarheit hatte das bislang noch niemand erkannt.
Auch die Heli-Eltern, bei denen eine „Drei Minus“ ihres hochbegabten Kindes im Kartoffeldruck keinesfalls hinnehmbar war, thematisierte der in Bad Driburg aufgewachsene Ostwestfale und stellte am Schluss des Programms die Frage aller Fragen: „Warum läuft eine Nase, wenn Füße riechen?“ Weiter geht es im Programm des Kulturring am Donnerstag, 16. Juni, mit Martin Zingsheim und seinem Programm „Aber bitte mit ohne!“ Die Veranstaltung findet Open-Air auf dem Kirchplatz von St. Nikolai ab 18 Uhr statt. Zingsheim ist vielfach ausgezeichneter Comedian aus Köln und wird mit sprachlich brillanter Komik und rasanten Gags das Publikum begeistern. (ssw)