2.204 Menschen waren dem Aufruf gefolgt. „Es ist einfach überwältigend!“ Mit diesen Worten beschrieben Maja und Martin, die Eltern des kleinen Paul (4) aus Rinteln, die Atmosphäre bei der Registrierungsaktion der DKMS in Todenmann.
Auch Catrin Witt, Leiterin der Kita am Krankenhaus und Koordinatorin der Aktion, war angesichts der riesengroßen Resonanz begeistert. Bereits nach 1,5 Stunden hatten sich über 600 Menschen registrieren lassen, um dem an Leukämie erkrankten Paul und anderen Patienten zu helfen.
An diesem Tag war alles von langer Hand geplant und minutiös vorbereitet. „Wir haben rund 40 Datenerfasser, 20 Helfer zur Blutabnahme und zehn weitere bei der Endkontrolle“, berichtete Witt. Bereits vor dem eigentlichen Beginn um 11:00 Uhr morgens standen die ersten Menschen in der Halle.
Gegen Mittag füllte sich das Gelände mit immer mehr Menschen, draußen wurden Würstchen gebrutzelt, Getränke, T-Shirts, Kaffee und Kuchen verkauft. Das Spendenkonto bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) stand am Samstag bereits bei 50.000 Euro, sagte Witt. Und der Betrag dürfte nochmals um einige tausend Euro angestiegen sein. Menschen spendeten vor Ort kleinere und größere Geldbeträge in bar oder per Karte. Sogar von einer Einzelspende in Höhe von 1.000 Euro war die Rede.
Simon Stifter von der DKMS erklärte vor Ort die Vorgehensweise: „Wir entnehmen hier eine kleine Menge Blut und leiten diese an ein Labor zur Untersuchung weiter. Im Gegensatz zur Wattestäbchen-Methode ist die Alternative mit der Blutabnahme schneller und bei einer so großen Menschenmenge auch hygienischer.“
Er zeigte sich sehr angetan von der reibungslosen Organisation, bestätigte, sowohl Tische, Stühle und Bänke wären durch die vielen Helfer perfekt aufgestellt worden, man hatte daher auch früher als geplant mit der Typisierung begonnen. Für alle, die den Piekser in den Arm nicht vertragen, wurde kurzfristig eine Möglichkeit zum Wangenabstrich geschaffen.
Der Bleekebrink war für Dauer der Aktion mit einem Halteverbot belegt worden, um ein Verkehrschaos vor dem Gelände zu verhindern. Parkmöglichkeiten bestanden auf der nahegelegenen Wiese und in umliegenden Straßen. Einweiser halfen bei der Orientierung, die Bestuhlung wurde aus der Kirche entnommen.
Ein festgefahrenes Auto war zu vermelden, ebenso ein abgefahrener Außenspiegel. Kleinigkeiten im Vergleich zu den Möglichkeiten, Leben zu retten. Das sahen auch viele potenzielle Spender so, es kamen ganze Feuerwehren, Mannschaften und Vereine zur Typisierung, u.a. die Dorfjugend Evesen mit Traktor und Anhänger.