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Umbau des Kanalsystems startet: Bauarbeiten im Fontaneweg unter Vollsperrung

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(Rinteln) Im Fontaneweg beginnt der Abwasserbetrieb der Stadt Rinteln am Montag, 2. Mai, mit Bauarbeiten am Kanalsystem.

Auf einer Länge von 90 Metern stellt der städtische Eigenbetrieb das bestehende Mischwassersystem um auf das Trennsystem, bei dem Regenwasser und Schmutzwasser getrennt, jeweils in einem eigenen Kanal, abgeleitet werden.

„Damit investieren wir in die gesicherte Beseitigung und gründliche Reinigung des benutzten Wassers für die nächsten Jahrzehnte“, sagt Grit Seemann, technische Betriebsleiterin des Abwasserbetriebes der Stadt Rinteln.

Für den Zeitraum von etwa vier Wochen sperrt die beauftragte Baufirma die Straße ab, öffnet die Fahrbahnoberfläche und hebt immer in kleinen Abschnitten eine fast drei Meter tiefe Baugrube in der Fahrbahn aus. Für Anwohner ist die Zufahrt zu den Häusern jederzeit gewährleistet; nur wenn die Bauarbeiten sich genau vor einer Einfahrt befinden, lässt sich eine Behinderung nicht vermeiden. Seemann verspricht: „Wir arbeiten so zügig wie möglich. Bevor wir vor einzelnen Einfahrten tätig werden, informieren wir die Hausbewohner rechtzeitig. Und im Einzelfall findet die Baufirma immer eine Lösung.“

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Für den Abwasserbetrieb ist das Vorhaben im Fontaneweg eine von zwei Maßnahmen in diesem Jahr, um die Umstellung von Mischwasser- auf Trennsystem in Rinteln voranzutreiben. Noch im Mai beginnen die Bauarbeiten in der Straße Im Emerten zu demselben Zweck. Informationen zu dieser Maßnahme folgen.

Gemeinsam vorbereitet

Bei der Modernisierung des Kanalsystems im Fontaneweg hat sich der Abwasserbetrieb einem Bauvorhaben der Stadt angeschlossen. Bevor diese sich in diesem Jahr an die Erneuerung der Fahrbahnoberfläche macht, sollte das Trennsystem darunter unbedingt realisiert werden, findet Grit Seemann: „Das bietet sich an. Wenn die Stadt ihre Arbeiten im Anschluss ausführt und zu guter Letzt die neue Oberfläche legt, haben wir im Untergrund die moderne Abwasserbeseitigung sichergestellt.“ Den bestehenden Mischwasserkanal mit einem Durchmesser von 20 Zentimetern hat der Abwasserbetrieb mit seiner eigenen Kamera geprüft und für gut befunden. Deshalb wird dieser im Trennsystem die Funktion des Schmutzwasserkanals übernehmen, während ein neues Rohr mit einer Breite von 30 Zentimetern für Regenwasser verlegt wird. In Vorbereitung auf die Maßnahme hat sich der Abwasserbetrieb außerdem mit den Besitzern aller angrenzenden Grundstücke abgestimmt. Dabei wurden auch die privaten Kanalabschnitte so weit wie möglich per Kamera betrachtet und die Erkenntnisse mit den Anliegern besprochen. Denn alle, die Abwasser in den Kanal im Fontaneweg leiten, haben jetzt die Aufgabe, ihre Grundstücksentwässerung auf das Trennsystem umzustellen. „Bei dieser Aufgabe beraten wir die Anlieger kostenlos. Denn gelegentlich ist es nicht ganz einfach festzustellen, wo auf den Grundstücken die bestehenden Leitungen liegen. Besonders, wenn die Pläne nicht auffindbar sind“, erläutert Seemann.

Herausforderungen durch den Klimawandel

Seit 1996 modernisiert der Abwasserbetrieb in Rinteln Kanalabschnitte kontinuierlich vom früher deutschlandweit verbauten Mischwassersystem auf Trennsystem um. Diese Erweiterung um ein zusätzliches Rohr hat den Effekt, dass Schmutzwasser in einem getrennten Kanal zur Kläranlage transportiert werden kann, während Regenwasser in großen Rohren separat abgeführt wird. Im gemischten System dagegen kommen Regen- und Schmutzwasser zusammen in einen Kanal. „Mit dieser Umrüstung leisten wir einen wichtigen Beitrag für den Umweltschutz. Die Vorteile sind groß: Damit können wir die maximal beste Reinigung garantieren und sparen wesentliche Energiemengen in der Kläranlage ein“, erklärt die Betriebsleiterin des Abwasserbetriebes. Bei Neubauten ist die Trennung bereits vorgeschrieben.

Im Allgemeinen sind Mischwasserkanäle besonders bei Starkregenereignissen, wie sie durch den Klimawandel immer häufiger zu erwarten sind, oft ausgelastet. Dann wird benutztes Abwasser aus Küche, Bad und Toilette in kurzer Zeit mit großen Regenmengen im gemeinsamen Kanal verdünnt. Für die Kläranlage bedeutet das bei Regenwetter sehr große Mengen Wasser, die erst in der Kanalisation verschmutzt worden sind und dann aufwendig gereinigt werden müssen. Wenn die Mischwasserkanäle durch noch größere Regenmengen überlastet sind und kein weiteres Wasser aufnehmen können, muss das mit Regen stark verdünnte Mischwasser sogar in Flüsse und Bäche eingeleitet werden. Bei einem Trennsystem hingegen können große Wassermassen über den Regenwasserkanal direkt in Gewässer abgegeben werden, ohne dass sie mit Schmutzwasser in Berührung oder bei der Kläranlage ankommen.

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