Durch die Beteiligung am Verletzungsartenverfahren der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung erhält das Agaplesion Ev. Klinikum Schaumburg eine überregionale Qualifikation zur Behandlung von Verletzten.
Laut der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV, 2019) sind bestimmte, oftmals schwerwiegende Verletzungen, die durch Unfälle entstanden sind, sofort in einem Krankenhaus der Akutversorgung unfallmedizinisch zu behandeln. Das Verletzungsartenverfahren (VAV) fördert die Qualität der Versorgung von Verletzten, die bei ihrer beruflichen Tätigkeit verunfallen.
In der Region Schaumburg konnten die Voraussetzungen, um am VAV der DGUV teilzunehmen, vollumfänglich erst im neuen Klinikum am Standort in Obernkirchen erreicht werden, denn beteiligte Kliniken müssen einen hohen Aufwand betreiben, um die notwendigen Voraussetzungen und die Versorgungsqualität zu erreichen. Wie hoch die Voraussetzungen tatsächlich sind, beweist die Statistik der DGUV: In Niedersachsen sind von 177 Krankenhäusern insgesamt nur 44 am Verletzungsartenverfahren beteiligt, bundesweit sind es über 500.
Prof. Dr. Micheal Jagodzinski, Chefarzt der Fachabteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie am Klinikum Schaumburg, erklärt: „Die Voraussetzungen zur Zulassung im VAV können in räumliche, sächliche und personelle Voraussetzungen unterteilt werden. So benötigen wir beispielsweise spezielle Durchleuchtungseinheiten, moderne Beatmungs- und Infusionsgeräte im Schockraum, einen Kernspin- und einen Magnetresonanztomographen ebenso wie die Möglichkeit, infektiöse und nicht-infektiöse Verletzte getrennt zu behandeln.“ Und auch durch die personellen Strukturen sowie die ärztliche Expertise konnte die Fachabteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie am Schaumburger Klinikum punkten und die Zulassung erreichen: „Mein Team und ich verfügen über eine langjährige Erfahrung bei der operativen und nicht-operativen Behandlung von Verletzten“, erklärt der Chefarzt weiter. Am Schaumburger Klinikum kann jederzeit, 24 Stunden im Jahr auf einen Facharzt für Unfallchirurgie und Radiologie zurückgegriffen werden.
Das Klinikum Schaumburg hat als Krankenhaus der Schwerpunktversorgung all diese Voraussetzungen. Geschäftsführerin Diana Fortmann freut sich besonders: „Die Zulassung zum Verletzungsartenverfahren qualifiziert uns nun überregional zur Behandlung von Verletzten. Das ist ein wichtiges Signal für den gesamten Landkreis, auf das wir stolz sein können.“ (pr)