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Unterhaltung, Ehrungen und Ausblicke beim Neujahrsempfang 2025 der Stadt Rinteln

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(Rinteln) Zum ersten Mal fand der Neujahrsempfang der Stadt Rinteln in der frisch renovierten Aula des Gymnasiums statt. Bürgermeisterin Andrea Lange konnte über 250 geladene Gäste begrüßen und informierte über abgeschlossene und aktuelle Projekte aus dem Stadtleben. Mit dabei in traditioneller Form: Hannover-96-Stadionsprecher Frank Rasche als Moderator.

Während des zweieinhalbstündigen Programms stellten Lange und Rasche unter anderem den Naturpavillon in der Klosterstraße vor. Wie berichtet, befindet sich dort in direkter Nachbarschaft zum Rathaus, ein 100 Quadratmeter großer Raum, der dem NABU Rinteln, dem Heimatbund und dem Imkerverein als Vereinsräumlichkeit zur Verfügung steht. NABU-Rinteln-Vorsitzender Dr. Nick Büscher berichtete in einem Video von den vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten, dem Umbau durch Ehrenamtliche in Eigenregie und die verschiedenen Veranstaltungen, die im ehemaligen „Schnittger-Pavillon“ stattfinden.

Bürgermeisterin Andrea Lange und Stadionsprecher Frank Rasche führten durch den Abend.

Für den Kinderschutzbund berichteten Christa Harms und Albrecht Schäffer über das Familienpaten-Projekt. Seit 2008 wurden so bereits 250 Familien durch ausgebildete Helfer unterstützt. Das Projekt mit Fokus auf Rinteln und das Auetal erhielt bereits den deutschen Bürgerpreis in der Kategorie „Alltagshelden“ und sucht weiterhin Verstärkung durch Menschen, die Familien für ein paar Stunden im Alltag entlasten möchten.

Christa Harms (2.v.l.) und Albrecht Schäffer (3.v.l.) vom Kinderschutzbund informierten über das Familienpaten-Projekt.

Mit Rope-Skipping und SBO durch den Abend

Zwischen den einzelnen Programmpunkten gab es musikalische Begleitung durch das Symphonische Blasorchester der Stadt Rinteln (SBO) unter der Leitung von Nicole Hüsemann. Sportlich-spektakulär ging es zwischen den Tischreihen und auf der Bühne ebenfalls zu. Nachdem die rund 100 Quadratmeter große Bühne von sämtlicher Dekoration befreit worden war, zeigten die Rope-Skipperinnen der VTR, wie sich die einst als „Seilspringen“ bekannte Sportart zu einem beliebten Fitnessprogramm entwickelt hat. Moderator Frank Rasche zollte dem VTR-Sportnachwuchs Tribut angesichts der Schnelligkeit und Kunstfertigkeit der gezeigten Formationen, die bei jedem Ungeübten wohl nur ein Verknoten von Armen, Beinen und Springseil zur Folge gehabt hätten.

Josephine Kojtka und Phil Assmus zeigten eine Rollschuh-Choreografie im Saal.

Wenn die Aula zur Showbühne wird

Nicht weniger spektakulär war die Vorstellung im Rollkunstlauf. Hier zeigten Josephine Kojtka und Phil Assmus Formationen und showtaugliche Rollschuh-Choreografien kreuz und quer durch den Saal („..wie Eiskunstlauf, nur ohne Eis..“). Der achtjährige Phil gab im Interview zu, er habe zunächst Eishockey spielen wollen, hörte dann aber auf den Rat seiner Mutter und schnallte sich die Rollschuhe um. Mit Erfolg: Zwei Mal hat er schon die norddeutsche Meisterschaft gewonnen, deutscher Meister ist er ebenfalls und sein Ziel hat er auch schon vor Augen: „Ich will Weltmeister werden“. Josephine Kojtka träumt hingegen vom Deutschen Meistertitel.

Sportpark Rinteln soll in diesem Jahr fertig werden

Im Verlauf des Abends verriet Bürgermeisterin Andrea Lange, was die Rintelner Bürger im Jahr 2025 erwartet. So dürfen sich Sportler und Vereine auf den Sportpark Rinteln freuen, der in diesem Jahr endlich fertiggestellt werden soll. Die Anfänge des Projekts liegen in 2021, der Umbau mit Kunstrasen-Spielfeld und Laufbahn inklusive LED-Beleuchtung sollte ursprünglich 1,75 Millionen Euro kosten. Wie berichtet, explodierten die Kosten in der Zwischenzeit (plus 50% Mehrkosten), der Sportpark stand sogar auf der Kippe. Im Mai 2024 beriet der Rat über eine geänderte Planung und entschied sich dafür, das Projekt mit mehreren Einsparungen weiterzuführen. Der Landkreis Schaumburg als Grundstückseigentümer erklärte sich bereit, einen deutlichen Anteil an den Mehrkosten zu übernehmen, so Lange. Inzwischen liegt die geänderte Baugenehmigung vor, die Förderung von 788.000 Euro ist gesichert. Die Ausschreibung soll noch im Januar erfolgen, im März sollen die Bauarbeiten beginnen, die Fertigstellung ist für den Herbst diesen Jahres geplant.

Kita Krankenhagen: Übergangslösung keinen Tag länger als nötig

Ausblicke gab es auch auf den Fortschritt beim Neubau der Kita Krankenhagen. Nachdem die alte Kita aufgrund erheblicher Baumängel abgerissen werden musste, entsteht an gleicher Stelle ein neues Gebäude mit 15 Plätzen für Kinder ab dem 1. Lebensjahr und drei Gruppen mit je 75 Plätzen ab dem 3. Lebensjahr. Bis zur Fertigstellung sind die Kinder in Containern am Kirchanger und im Bürgerhaus untergebracht. Diese „alternative Unterbringung“ solle keinen Tag länger als unbedingt erforderlich in Anspruch genommen werden, betonte Lange. Die nötigen Genehmigungen lägen vor, noch im Januar soll der Rat den Beschluss fassen, die Aufträge zu erteilen. Das Projektbudget beträgt rund 5,3 Millionen Euro mit einer Budgetreserve von 526.800 Euro. Die abgegebenen Angebote bei der Ausschreibung lägen erfreulicherweise unterhalb der Kostenschätzung, „das erlebt man nicht so häufig“.

Ausblicke fürs neue Jahr gab es unter anderem beim Sportpark, dem Radverkehrskonzept und der Hallenbadsanierung.

Radverkehrskonzept: Weitere Detailplanungen laufen

Zum Radverkehrskonzept gab es von Bürgermeisterin Andrea Lange einen kritischen Rückblick: „2023 ist zu wenig passiert“. 2024 konnte die Stelle des Radverkehrsbeauftragten besetzt werden. Seit dem 1. Oktober ist die Stelle des stellvertretenden Ordnungsamtsleiters, die seit über einem Jahr unbesetzt war, wieder besetzt. Bei einigen Bürgern und auch der Interessengemeinschaft „Fahr Rad Konzept“ sei der Eindruck entstanden, es würde vom 2022 beschlossenen Konzept abgewichen. Dem habe sie in der November-Ratssitzung widersprochen, so Lange. Gleichzeitig sei die Projektleitung in die Hände des Ordnungsamtes gelegt worden. Eine Lösung für die Fahrradzone in der westlichen Kernstadt sei für Februar 2025 in Sicht. Detailplanungen liefen auch bei der Nord-Süd-Verbindung über die Bahnhofstraße und Weserbrücke. Im Frühjahr würden die Planungen der Politik vorgelegt. Kurzfristig soll für sechs Straßen die Radwege-Benutzungspflicht durch den Tausch von Schildern aufgehoben werden. Dort dürften Radler dann entscheiden, ob sie auf dem Radweg oder auf der Straße fahren möchten. Die benötigten Schilder seien zwar bestellt, jedoch noch nicht geliefert worden.

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Weitere Informationen gab es zu Firmenerweiterungen. So plane Stüken eine neue Galvanik-Anlage für 28 Millionen Euro im Industriegebiet Süd, die Scheidt-Tochter SMA Tech baut eine neue Produktionshalle im Rintelner Süden und investiert 8 Millionen Euro und das Mutterunternehmen Scheidt hat im Zuge eines Hallenneubaus in der Nordstadt 14 Millionen Euro in den Standort Rinteln investiert.

Schnelligkeit ist Trumpf bei den Rope-Skipperinnen der VTR.

Die einen zahlen mehr, die anderen zahlen weniger

10.000 Steuerbescheide seien in Sachen Grundsteuerreform verschickt worden, berichtete Lange weiter. Die Reform sei keine versteckte Steuererhöhung, so Lange, einzelne könnten „vielleicht mehr“ bezahlen, andere „vielleicht auch weniger“, bei manchen bleibe es „ähnlich“. Neben Infos zur Digitalisierung der Stadtverwaltung blieb zum Abschluss der Ausblick auf die Hallenbadsanierung: „Die Baustelle läuft!“ Im Frühjahr 2026 sei es fertig, so Lange, die über die Baufortschritte in den einzelnen Teilbereichen berichtete. Das Becken sei bereits zu 75 Prozent fertig, im März soll der Rohbau fertig sein. Der Kostenrahmen werde bisher eingehalten. Aktuelle Baufortschritte könnten auch auf der Internetseite der Bäderbetriebe eingesehen werden.

Zum Finale folgte der Hinweis auf das neue Rintelner Wimmelbild, die Künstlerin Martina Grandhomme und die Möglichkeit, ein handsigniertes Exemplar zu erwerben.

Musikalisch wurde der Abend durch das Symphonische Blasorchester eingerahmt.

Ehrungen

Im Rahmen des Neujahrsempfangs wurden auch Rintelner Institutionen und Personen für ihr besonderes ehrenamtliches Engagement geehrt. Eine Auszeichnung erhielt Anne-Grete Dreyer für ihren jahrzehntelangen Brückenbau zwischen Generationen und Kulturen. Sie ist seit über 50 Jahren beim Schulprojekt „Talitha Kumi“ nahe Betlehem im Westjordanland aktiv, war 2008 als eine der ersten Familienpatinnen im Kinderschutzbund engagiert und Ideengeberin für das „Cafe International“ in Zusammenarbeit mit der Johannis-Kirchengemeinde und der AWO. Weiterhin engagiert sie sich beim bundesweiten Vorlesetag und anderen Projekten, um Menschen in schwierigen Lebenslagen zur Seite zu stehen.

„Mit Herzblut für das Ehrenamt“: Anne-Grete Dreyer (Mitte).

Eine weitere Auszeichnung erhielt Maria Rollinger für ihr Engagement bei der Aktion „Hier blüht Euch was“, bei dem der NABU, der Imkerverein und die Stadt Rinteln dazu anregen wollen, private und öffentliche Flächen zu Blühwiesen umzugestalten. Rollinger konnte Menschen vernetzen, Projektpartner gewinnen und bewies Organisationstalent bei der Umsetzung der Pläne, die im Rahmen des 2017 vom Stadtrat verabschiedeten Aktionsplan „Bienenfreundliches Rinteln“ geschmiedet wurden. „In einer Welt, in der die Natur oft nur noch als Nebensache wahrgenommen wird, hat sie es geschafft, mit diesem Projekt zum Umdenken zu bewegen“, so Moderator Frank Rasche.

Maria Rollinger (re.) macht sich für das bienenfreundliche Projekt „Hier blüht Euch was“ stark.

Ebenfalls für ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet wurde die Rintelner Silvesterinitiative e.V. Der Verein wurde (namensgebend) am 31. Dezember 2000 gegründet und steht Menschen bei, die unverschuldet in Notsituationen geraten sind. Das inzwischen zehnköpfige Vorstandsteam und die Mitglieder setzen sich in zahlreichen Projekten und Aktionen für das Wohl der Gemeinschaft ein und stehen für gelebte Nächstenliebe. Unbürokratische Hilfe nach Bränden, Hochwasser oder anderen Schicksalsschlägen und Projekte wie die Schulranzenaktion oder die Winterschuhaktion zeichnen die Arbeit der Rintelner Silvesterinitiative aus, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert. „Es berührt mich immer sehr, dass ich zusammen mit dem Team so vielen Menschen wirklich helfen kann und es erdet unheimlich, weil man sieht, wie gut es einem geht und wie schnell man in Situationen kommen kann, dass es nicht mehr so ist und dass da Menschen sind, die einen auffangen“, so Anika Schwick vom aktuellen Vorstand. Norbert Schwick ergänzte, Mitmenschen könnten für ihre Freunde, Kollegen und Nachbarn einen Antrag stellen wenn sie das Gefühl hätten, es wäre eine Unterstützung nötig. Motto: „25 Jahre Silvesterinitiative, 25 Projekte“.

Bürgermeisterin Andrea Lange mit dem aktuellen Vorstand der Rintelner Silvesterinitiative, Anika und Norbert Schwick, und den beiden Gründungsdamen Sabine Brasholz und Annemarie Gesche.

(vu)

Bildergalerie vom Rintelner Neujahrsempfang 2025

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