(Auetal) Der NABU Auetal hat im Rahmen eines von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geförderten Mitmach-Projekts des NABU Niedersachsen nach dem Jahreswechsel neun hochstämmige Obstbäume alter Sorten und eine Sommerlinde gepflanzt. Über alte Obstsorten wie „Ingrid Marie“, „Gute Graue“ oder „Mirabelle von Nancy“ freuen sich die NABU-Aktiven ebenso wie die Insekten- und Vogelwelt.
„Hochstämmige Obstbäume haben einen hohen ökologischen Wert“, erläutert Britta Raabe, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle Weserbergland, der die Pflanzung der Obstbäume in Raden besonders am Herzen liegt. Sie sind schwieriger in der Pflege, werden sie aber älter, fühlen sich in ihren Höhlen Fledermäuse wohl, Vögel ziehen dort ihren Nachwuchs groß. Wenn es im Sommer in hohlen Bäumen summt und brummt, haben sich dort wahrscheinlich Hornissen eingenistet. „Für Hornisse und Gartenrotschwanz bietet die Streuobstwiese ein Zuhause, ihre Bestände sind aber stark zurückgegangen“, so Britta Raabe. Ob menschliche Verfolgung, Rodung von alten Bäumen oder die Intensivierung der Landwirtschaft, die Liste der Gründe für diese Entwicklung ist lang.
„Im Naturschutz braucht man einen langen Atem – bis die Obstbäume für die verschiedenen Tierarten ausreichend Baumhöhlen zur Verfügung stellen, werden noch viele Jahre vergehen. In absehbarer Zeit bieten sie aber schon Nahrung für Insekten und Vögel“, so Raabe.
NABU-Mitmachprojekt „Streuobstwiesen für Gartenrotschwanz, Hornisse & Co.“
Unter Einbeziehung der örtlichen NABU-Gruppen stehen bei dem zweijährigen Mitmach-Projekt des NABU Niedersachsen vor allem Artenschutzmaßnahmen für verschiedene Vogelarten und Hornissen auf der Streuobstwiese im Mittelpunkt. Innerhalb des Projektes „Streuobstwiesen für Gartenrotschwanz, Hornisse & Co.“ sollen daher Nisthilfen aus Holzbeton für Vögel und Hornissen auf verschiedenen Streuobstwiesen ausgebracht werden. Neben einer bunten Auswahl an verschiedenen Nisthilfen für Gartenrotschwanz, Feld- und Haussperling oder Kleiber werden auch Hornissennisthilfen angeboten, welche für ein junges Wespen- oder Hornissenvolk geeignet sind. Weitere Maßnahmen für den Artenschutz sind innerhalb des Projektes auch das Pflanzen von jungen, hochstämmige Obstbäume alter und regionaler Sorten.
In ganz Niedersachsen betreut der NABU mit aktuell 190 NABU- und 90 NAJU-Gruppen schon jahrzehntelang eine Vielzahl an Streuobstwiesen, dieses Engagement soll mit dem Projekt noch weiter unterstützt werden. Das Mitmach-Projekt bietet allen NABU-Gruppen die Möglichkeit, sich mit Aktionen für den Artenschutz und der Entwicklung der Streuobstwiesen zu beteiligen. Mit Hilfe von zahlreichen Aktionen in ganz Niedersachsen möchte der NABU während der Projektlaufzeit ein Hauptaugenmerk auf den Artenschutz richten und die Streuobstwiese gleichzeitig erlebbar machen. (pr/Text: NABU Auetal/Stefan Vollmer)