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Vereine und Veranstalter vor Problemen: Wohin mit den Events bei Umbau des Brückentorsaals?

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Bevor der Rintelner Brückentorsaal in neuem Glanz erstrahlen kann, muss der alte Saal abgerissen werden. Nur wo sollen die Veranstaltungen ab dem Zeitpunkt stattfinden, wenn sich der Abrissbagger durchs Gebäude arbeitet und die neuen Räume erst noch gebaut werden müssen? Eine Frage, die sich zunehmend Vereine, Organisationen und Privatpersonen stellen. Zu Recht, denn an rund 35 Wochenenden im Jahr ist der Brückentorsaal mit jeweils einer Veranstaltung belegt. Dabei handelt es sich um eine grobe Schätzung, wie Hans-Georg Dlugosch, Leiter des Amtes für Bildung und Kultur, bekannt gibt.

Von der privaten Hochzeitsfeier bis zum Neujahrsempfang der Stadt Rinteln, vom Kindertheaterstück bis zur Jahreshauptversammlung – hier findet an der Mehrzahl der Wochenenden eines Jahres querbeet ein bunter Strauß von Veranstaltungen statt. Die ersten Vereine machen ihrem Ärger jetzt öffentlich Luft. Angela Vehring, erste Vorsitzende des Rintelner Frauenkarnevals, wendet sich mit einem offenen Brief an Bürgermeister Thomas Priemer. Darin berichtet sie von großen Problemen, neue Räumlichkeiten für die Veranstaltungen während der Umbauphase des Brückentorkomplexes zu finden: „Die Stadt vergibt von offizieller Seite ab sofort keine Termine mehr für den Saal. Wir als Verein benötigen für unsere Prunksitzung eine Bühne und eine entsprechende Größe für die Räumlichkeiten. Bezüglich einer Anfrage der Mehrzweckhalle in Engern wurde uns mitgeteilt, dass aus organisatorischen Gründen keine Termine vor November 2018 zugesagt werden können.“

„Für ein bis zwei Jahre im Regen stehen gelassen“

Beim Rintelner Frauenkarneval zeigt man sich besorgt um die Zukunft der Veranstaltungen während der Umbauphase.

Dafür zeigte sie Verständnis, doch die Akteure müssten lange im Voraus gebucht werden und könnten nicht so lange in Ungewissheit verharren, ob dort überhaupt ein Termin zu finden sei. Einen Ausfall könne man sich nicht erlauben, ebenso würde der Rintelner Frauenkarneval von ihrem lokalen Bezug leben und könne nur in Rinteln stattfinden. „Der Stadt Rinteln sollten doch ihre Vereine und kulturellen Veranstaltungen am Herzen liegen, da sie auch von öffentlichem Interesse sind und für das Selbstverständnis und Image der Stadt von Bedeutung sind“, bat sie Priemer um Unterstützung und appellierte, bei der Suche nach Räumlichkeiten zu helfen und Lösungsvorschläge zu unterbreiten, wie es zu schnelleren Terminvergaben kommen könne. „Es kann nicht sein, dass wir alle für ein bis zwei Jahre im Regen stehen“, so die erste Vorsitzende abschließend.

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Blick aufs Baumassenmodell des neuen Brückentorkomplexes, ausgestellt im Rathaus der Stadt Rinteln.

RCV sieht Jugendarbeit der Vereine gefährdet

Auch beim Rintelner Carnevalsverein (RCV) ist man besorgt um den Verlust des Saals. „Aus unserer Sicht kann man den Brückentorsaal nicht für eine so lange Zeit sperren, ohne eine Alternative anzubieten“, zeigt sich auch RCV-Vorsitzender Sebastian Westphal ratlos. Im Gespräch mit Mitarbeitern der Stadtverwaltung sei ihm der Vorschlag unterbreitet worden, ein Zelt zu nutzen. „Bei unseren Karnevalsveranstaltungen im Februar könnte es allerdings ein wenig kalt werden“, so Westphal und betont, es würde ihn freuen, wenn die Veranstalter als Nutzer des Saals in die zukünftige Planung einbezogen würden. Seiner Meinung nach sei auch die Jugendarbeit der Vereine durch die fehlenden Ausweichmöglichkeiten gefährdet: „Die Nachwuchs-Tänzerinnen üben für ihre Auftritte und wollen das Erlernte auch zeigen.“ Ein weiteres Problem laut Westphal: „Wir müssten jetzt schon mit den Planungen für die Veranstaltungen in 2019 beginnen und Künstler für ihre Auftritte frühzeitig buchen, doch das können wir ohne eine Ausweichmöglichkeit nicht.“

Das Neujahrskonzert im Januar 2019 soll laut Kulturring die letzte Veranstaltung im Brückentorsaal sein. Danach wird umgebaut. (Archivfoto)

Kulturring weicht auf Ernestinum und Kirche aus

Den Kulturring beschäftigt das Thema Brückentorsaal ebenfalls stark, wie Vorsitzender Wolfgang Westphal bestätigt. Dort gibt es auch schon Lösungen für die Frage nach dem „Wo?“. Theaterstücke und das Neujahrskonzert könne man in der Pausenhalle des Ernestinums aufführen, „soweit der IGS-Neubau und der Umbau der Pausenhalle des Ernestinums nicht mit dem Brückentorneubau zusammenfallen“. Außerdem, so Westphal, biete sich der Saal in der Landesfinanzschule an, Symphoniekonzerte könnten in der Nikolaikirche stattfinden. Die ehemalige Prince-Rupert-School als Veranstaltungsort sieht Westphal eher problematisch: „Dort gibt es zwar einen Saal mit Bühne, allerdings ist dort alles soweit stillgelegt, so dass eine Benutzung kaum möglich ist.“

Dorfgemeinschaftshäuser und Mehrzweckhallen als Alternative?

Im Amt für Bildung und Kultur kann man die Sorgen der Vereine nachvollziehen und bietet Hilfe an. „Wir können unseren Vereinen im Rahmen der Möglichkeiten mit Dorfgemeinschaftshäusern und Mehrzweckhallen aushelfen“, so Amtsleiter Hans-Georg Dlugosch. Allerdings, so war zu erfahren, könne man kein Ausweichangebot für Privatveranstalter anbieten. Hochzeitsgesellschaften oder Konzertveranstalter müssen sich also auf eigene Faust nach neuen Locations umsehen. Und Vereine ihre Events notfalls kleiner planen, falls die geplante Gästezahl nicht unterzubringen sei. Letztlich, so Dlugosch, könne ein Ort wie der Brückentorsaal ja auch mal wegen kleinerer Sanierungsmaßnahmen oder Reparaturarbeiten für gewisse Zeit ausfallen.

 

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