Mehr als einhundert Jahre schlummerte es im Verborgenen, jetzt kommt es auf die Bühne. Der damalige Hauptpastor in Tellingstedt, Ludwig Reinicke, schenkte der Stadt Rinteln 1913 ein Schauspiel, das bis jetzt nicht aufgeführt wurde.
Der ehemalige Stadtarchivar Kurt Klaus verwahrte diese Episode in seinen Schriften unter dem Titel „Ein vergessenes Schauspiel – Josua Stegmann oder Ach, bleib mit Deiner Gnade bei uns“. In der Festschrift zum 777. Jubiläum von St. Nikolai 2015 ist diese Geschichte auf den Seiten 48 und 49 zu finden. Aus dem Wunsch, das Schauspiel erstmalig aufzuführen, rief Heidegret Eikmeier zusammen mit Paul-Egon Mense einen Plan zur Verwirklichung ins Leben. Man fand interessierte Laienschauspieler und bereitet sich auf die Aufführung am Sonntag, 25. Februar 2018 um 17:00 Uhr in der St. Nikolai Kirche vor.
Der Inhalt des Stückes bezieht sich auf einen Zeitabschnitt im 30-jährigen Krieg von 1630 bis 1632. Im Mittelpunkt stehen die beiden Theologieprofessoren der Rintelner Universität Johannes Gisenius und Josua Stegmann. Letzterer war zugleich Superintendent der Grafschaft Schaumburg und Pastor der St. Nikolai-Gemeinde. Beide verteidigten die evangelische Lehre des Reformators Martin Luther. Ihre Widersacher waren vor Ort katholische Mönche und kaiserliche Soldaten. Das Schauspiel bietet die Gelegenheit, Interessantes zur Stadtgeschichte und zur Entstehung des Kirchenliedes von Josua Stegmann „Ach, bleib mit Deiner Gnade bei uns!“ zu erfahren. Der Eintritt ist frei.
Mitwirkende sind Ulrich Böker, Dirk Gniesmer, Gerlinde Göldner-Dorka, Bernd Krack, Andreas Kühne-Glaser, Hartmut Mühlhoff, Rolf Schmidt, Mareike Wienecke und Paul Wrosch. Für die Technik sind Jannik Liebelt, Ralf Schönbeck und Dieter Schwellnus verantwortlich. Kantorin Daniela Brinkmann sorgt für die musikalische Begleitung unter der Regie von Paul-Egon Mense. Das Stück wird aufgeführt unter der Leitung und Ausstattung von Heidegret Eikmeier. (pr)
