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Visionen und ein Blick zurück beim Neujahrsempfang der Stadt Rinteln

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Beim diesjährigen Neujahrsempfang der Stadt Rinteln drehte sich das Programm nicht nur um den Blick zurück, sondern auch nach vorn. Unter dem Programmpunkt „Visionen“ waren die rund 240 Gäste (die Veranstaltung fand dieses Mal in der Aula des Ernestinums statt) aufgerufen, ihre Wünsche und Visionen für Rinteln auf ein Blatt Papier zu schreiben. Moderatorin Tanja Föhr, Visual Coach und Autorin, setzte die Vorschläge auf einem iPad in Zeichnungen um. Während Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt einmal gesagt haben soll, wer Visionen habe, solle zum Arzt gehen, wurden diese hier grafisch aufgearbeitet und dargestellt. „Wann wär´s eigentlich noch schöner in Rinteln?“ Das Publikum lieferte die Antworten: „Steinzeichen Steinbergen wiederbeleben“, „Veranstaltungen auch in den Ortsteilen“, „Attraktiver Bahnhof“, „Rinteln als gastronomischer Magnet“, „Friedrichswald ohne Straßenlöcher“, „Beleuchtete Laufstrecke für Frauen“ und „Mehr Mülltonnen in der Nordstadt“ – um nur einige zu nennen.

Musikalische Begleitung gab es durch das Symphonische Blasorchester der Stadt Rinteln und dessen Jugendorchester, das mit einem bunten Blumenstrauß an Melodien von Klassik bis Moderne durch den Abend führte und die Programmpunkte auflockerte.

„Können wir uns auch Lieder wünschen?“, fragte Moderatorin Tanja Föhr. „Wenn sie auf unserer Programmliste stehen, ja!“, entgegnete Dirigent Shih-Ming Chang.

Beim Rückblick auf 2018 drehte sich alles um die großen Themen in der Stadt. Allen voran, natürlich, der Brückentorkomplex. Es mache einfach keinen Sinn, Millionen in einen alten Gebäudekomplex zu stecken, so Bürgermeister Thomas Priemer, der sich erstaunt zeigte, dass es das Thema auch weiterhin immer wieder in die Presse schaffe. Mit dem Ratsbeschluss, Verhandlungen mit allen Teileigentümern zu führen und den gesamten Komplex zu verkaufen, solle der Weg für eine nachhaltige Innenstadtentwicklung freigemacht werden. Derzeit würden alternative Standorte für einen Neubau geprüft, somit solle mit Vor- und Nachteilen und Kostenrechnungen eine gute Entscheidungsgrundlage für die politischen Gremien geschaffen werden. Einen genauen Zeitrahmen mochte Priemer nicht nennen. Er hoffe allerdings, dem Rat noch in diesem Jahr zumindest eine Entscheidungsvorlage geben zu können.

Beim Blick aufs Betreuungsangebot in der Stadt Rinteln machte Priemer darauf aufmerksam, dass man in diesem Jahr wieder über 10 Millionen Euro für Bildung und Betreuung der unter 10-Jährigen aufwende. Dazu gebe es umfassende Betreuungsmöglichkeiten in nahezu allen Facetten für die Vereinbarkeit von Schule und Beruf und einen großen Standard in den Kindergärten. Für eine Stadt dieser Größe sei dies vorzeigefähig.

Bürgermeister Thomas Priemer ging durchs Publikum und sammelte die Visionen und Wünsche ein…
…die Moderatorin Tanja Föhr auf dem iPad zu Grafiken verarbeitete.

Fürs Thema Bildung und Studieren in Rinteln kündigte Priemer Neuigkeiten bereits im ersten Quartal diesen Jahres an. Nachdem die Academia Rinteln vor rund einem Jahr an den Start gegangen ist und inzwischen über 100 Studenten verzeichnen kann, soll das bestehende Angebot erweitert werden. Dazu wurde ein Projekt zur Hochschulstandortanalyse mit Leader-Fördermitteln ins Leben gerufen, das auch umliegende Städte in die Ermittlung einbezieht. Ziel soll es sein, den ländlichen Raum zu stärken und zu entwickeln. Einen kleinen Vorgeschmack gab es bereits: In Zukunft könnte es in Rinteln möglich sein, den Studiengang des „Physician Assistant“ zu belegen, ein medizinischer Assistenzberuf zur Entlastung der Ärzte.

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Stadtmanagerin Simone Niebuhr (rechts) erklärte die Problematik von Leerständen in der Innenstadt.

Angesichts der finanziellen Lage der Stadt Rinteln, so Priemer mit Blick auf die Finanzen, müsse sich niemand Sorgen machen, dass die Stadt pleite gehen würde. Man sei finanziell belastbar und könne rund 2,2 Millionen Euro aus eigener Kraft finanzieren. Das bedeute aber auch, dass man für größere Investitionen wie das Feuerwehrgerätehaus Deckbergen oder das Bürgerhaus und die Arztpraxis in Krankenhagen Kredite aufnehmen müsse. Das sah er bei Zinsen von rund einem Prozent aber als unkritisch. Man habe in etwa die Schuldenentwicklung des Jahres 2013, bei mehr Lebensqualität in der Stadt und den Dörfern.

Für 2019 seien Investitionen von rund 7,6 Millionen geplant. Durch die teils schleppende Bewilligung der Fördermittel konnten viele Projekte aber nicht umgesetzt werden, da erst mit dem Bau begonnen werden könne, nachdem der Förderbescheid vorliege. Dadurch kam es in einigen Bereichen zu einem Investitionsstau, der jetzt abgearbeitet werden müsse. Beispielsweise habe der Straßenbau „geschwächelt“, da man lange kein belastbares Finanzierungsmodell durch den Wegfall der Straßenausbaubeitragssatzung gehabt habe.

Rund 240 Gäste waren der Einladung zum Neujahrsempfang in die Aula des Gymnasiums gefolgt.

Wenig Neues gab es beim Thema Windräder in Westendorf zu vermelden. Das Mediationsverfahren pausiert derzeit wegen außergerichtlicher Vereinbarungsversuche. Das Thema stehe aber in diesem Jahr ganz oben auf der Tagesordnung.

Am Ende des rund zweieinhalbstündigen Abendprogramms wollte Moderatorin Tanja Föhr von Bürgermeister Priemer wissen, was dieser sich für 2019 wünscht: Dienstlich stehe bei ihm oben auf der Liste, dass jeder im Rat der Stadt etwas von seiner starren Haltung zu den großen Problemen abgibt. Und privat? Gesundheit und Borussia Dortmund als Deutschen Fußballmeister.

Traditionell werden beim städtischen Neujahrsempfang jedes Mal Personen für ihre besonderen Dienste geehrt. Zu diesem gesonderten Artikel geht es hier: KLICK

Bildergalerie: Neujahrsempfang der Stadt Rinteln 2019

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