In guter „Wetten Dass“-Manier sprengte die Benefizversteigerung des Fachgymnasiums Gesundheit und Soziales den geplanten Rahmen von zwei Stunden. Um über eine halbe Stunde überzog „Auktionator“ Bürgermeister Thomas Priemer dank 73 zu versteigernden Gegenständen das Programm, um am Ende mit dem Fazit „Füße kalt, Stimme kaputt“ auf ein verloren gegangenes Samsung Handy hinzuweisen, dass am Sonntag nachmittag auf der Markplatzbühne abgegeben wurde.
Am Ende war die Kasse für einen wohltätigen Zweck von BBS-Schulleiter Herbert Habenicht und Projektleiter Reinhardt Waldeck um 3185 Euro voller. Geld, das der Kinderkrebsstation im Klinikum Minden zugute kommen wird und Geld, das die Käufer gerne gegeben haben. Von fünf Euro für die Wanduhr bis zu 250 Euro für einen originalen Fußball aus dem Spiel „Borussia Dortmund gegen Eintracht Frankfurt“ mitsamt Unterschriften der BVB-Kicker vor wenigen Wochen reichte die Preisspanne. „Borussia Dortmund, das ist die Mannschaft die Champions League Gewinner geworden wäre, wenn der Schiedsrichter besser aufgepasst hätte“, so Priemer mit einem Augenzwinkern. Das Thema Fußball war ohnehin recht häufig vertreten und wurde auch entsprechend honoriert. Ob Fan-Trikot mit Autogrammen oder Eintrittskarten zu einem Hannover 96 Spiel im Frühjahr 2015 für die Südtribüne – bei Fans des runden Leders saß der Geldbeutel tendenziell etwas lockerer.

Vom Bodega-Gutschein, über die von Beckmann gestiftete Popcornmaschine bis hin zum Ölwechsel zum Schnäppchenpreis beim Rostek Service – es gab kaum etwas, was der gut gelaunte Bürgermeister nicht unter die Leute brachte. Tattoo-Gutscheine, einen Kugelgrill, elektrische Zahnbürsten, ja sogar eine (ehemals freilaufende) Weihnachtsente gingen gestern „über den Tisch“.
Einmal ermunterte Priemer den ersten Stadtrat Jörg Schröder, für ihn mitzubieten, was dieser prompt tat und in Priemers Namen noch mal einen draufsattelte. Die Zuschauer fanden es unterhaltsam, der Zuschlag ging trotzdem an jemand anderen.
Anerkennung gab es auch, als ein Zuschauer spontan ein Angebot auf einen Zettel schrieb und Priemer zustecken ließ: Eine Woche Urlaub für zwei bis drei Personen auf einer privaten Finca auf Mallorca. Der Spender dieser Überraschung wollte nicht genannt werden, die Auktion wurde mit 200 Euro beendet – obwohl Thomas Priemer nichts unversucht ließ, die Zuschauer auf dem vollen Marktplatz zum Bieten zu animieren. So sicherte er dem Gewinner Urlaub in der Zeit zu, sollte er (oder sie) sich unter den Mitarbeitern der Stadt Rinteln befinden.

Bei der Menge an Gegenständen, Geschenken und Präsenten hätte man sicherlich noch eine halbe Stunde dranhängen können. Eine Aufteilung in zwei Veranstaltungen erschiene daher sinnvoll. Zum Schluss dankten sich alle gegenseitig – der Bürgermeister der Schulleitung, diese den Schülern und den Käufern. Schulleiter Habenicht bestätigte, es sei nicht einfach gewesen, die Geschäfte zum Spenden der Preise zu überzeugen und freute sich, sein frisch ersteigertes Teleskop zusammenbauen zu dürfen.