(Rinteln) Im Feuerschutzausschuss berichtete Ordnungsamtsleiterin Ute Grieger über aktuelle und anstehende Investitionen der Stadt Rinteln bis zum Jahr 2024.
So wurde im vergangenen Jahr ein Rüstwagen für die Ortsfeuerwehr Rinteln in Betrieb genommen und vom Landkreis mit 31.477,96 Euro bezuschusst. Ein neues Fahrzeug (MTW, Mannschaftstransportwagen) für die Ortsfeuerwehr Krankenhagen ist ebenfalls geliefert worden. Die Auslieferung eines neuen „LF 20“ (Löschgruppenfahrzeug) für Krankenhagen ist auf den Oktober/November 2023 verschoben worden, da es durch den Ukraine-Krieg zu Teileproblemen für die Fahrgestellproduktion gekommen sei. Zur Überbrückung habe man in 2022 daher ein gebrauchtes Fahrzeug (LF 8/6) angeschafft. Das alte LF 8 sei in Zahlung gegeben worden, dadurch habe sich der Kaufpreis fürs Gebrauchtfahrzeug auf 70.000 Euro reduziert. Die Einsatzbereitschaft der Ortsfeuerwehr sei somit gewährleistet.
Der Auftrag für die neue Drehleiter der Ortsfeuerwehr Rinteln ist erteilt, hierzu fand die Auftragsbesprechung beim Hersteller Magirus in Ulm statt. Dabei hätten notwendige Änderungen zu einer Preissteigerung von 19.600 Euro geführt. Der Verwaltungsausschuss werde dazu noch informiert. Montagebeginn für die Drehleiter sei der 16. Mai 2024. Über einen beantragten Zuschuss habe der Landkreis noch nicht entschieden, berichtete Grieger. Für das neue Fahrzeug vom Typ DLA-K 23/12 auf Basis eines Iveco FF 160 E32 Fahrgestells ist im städtischen Haushalt fast eine Million Euro (genau: 940.000 Euro) bereitgestellt.
Weitere Fahrzeuge befinden sich aktuell in der Herstellung: Das „TLF 3000“ (Tanklöschfahrzeug) für die Ortsfeuerwehr Exten, ein „GW-L 2“ (Gerätewagen Logistik) für Rinteln und ein „TSF-W“ (Tragkraftspritzenfahrteug mit Löschwasserbehälter) für Goldbeck. Für ein weiteres TSF-W (Volksen) und ein TLF 3000 (Ortsfeuerwehr Unter der Schaumburg) sind die Ausschreibungen in Auftrag gegeben worden. Geplant werden derzeit ein TSF-W für die Feuerwehr Uchtdorf, ein GW-L 1 für die Stadtfeuerwehr und ein GW-L 2 (Unter der Schaumburg). Nach vorheriger Bewertung verkauft werden sollen ein LF 8, MTW, TSF und ein Anhänger. Diese sind laut Bericht seit Jahren außer Betrieb, es werden nur geringe Erlöse in Höhe von 5.700 Euro erwartet.

In Auftrag gegeben worden sind vier Wärmebildkameras (jeweils eine für Todenmann, Strücken, Möllenbeck und Uchtdorf), sowie eine Tragkraftspritze für Goldbeck als Ersatzbeschaffung, drei (statt zwei) Stromerzeuger zur Netzeinspeisung (Exten und Steinbergen), weiterhin Handlampen, Scheinwerfer, Hydrofix Sonderlöschgeräte und weitere Ausrüstung der Ortsfeuerwehren. In Bearbeitung befindet sich der Zuschuss in Höhe von 7.000 Euro für eine Notstromeinspeisung an der Tankstelle in der Stükenstraße für den Fall eines längerfristigen Stromausfalls („Blackout“), zwei Defibrillatoren für die Feuerwehr Exten, vier Atemschutzgeräte sowie der Austausch vorhandener Atemschutzgeräte.
Grieger teilte weiter mit, dass zu mehreren Feuerwehrhäusern Hinweise oder Anträge vorlägen, dass die Gebäude den Bedarf nicht abdecken würden. Hier sollen kurzfristig Vor-Ort-Termine der Verwaltung mit Beteiligung der Feuerwehr-Unfallkasse (FUK) stattfinden. Weitere Entscheidungen seien dann in der Feuerwehrentwicklungsplanung zu treffen. Die Fortschreibung des Feuerwehrentwicklungsplans sei seit der Vorstellung am 27. Mai 2021 ins Stocken geraten, so Grieger weiter. Die Datenlage sei inzwischen überholt, die Planung solle mit „intensiven Gesprächen“ von Stadtkommando und Ortswehren neu starten.
Der Löschwasserteich in Möllenbeck an der Hildburgstraße muss ausgebaggert werden. Ein Ortstermin mit beteiligten Behörden hat bereits stattgefunden, die Arbeiten sind für den Spätsommer oder Herbst 2023 geplant. Weitere Maßnahmen zur Sicherung der Löschwasserversorgung würden noch mit den Stadtwerken erörtert.
Weiterhin kündigte Grieger an, dass die Verwaltung das Thema Brandsicherheitswachen im Zuge der Feuerwehrgebührensatzung in die Bearbeitung nehmen und auf eine transparente Regelung hinwirken werde.
Zum Thema Löschwasserversorgung erklärte Grieger, dass für Klein-Goldbeck noch keine abschließende Lösung präsentiert werden könne. Auch eine bauliche Lösung sei noch nicht gefunden und darüber entschieden worden. In Westendorf bestünden keine Bedenken, dass das Wasser aus dem Rohrleitungssystem nicht ausreichen könnte. Hierzu werde die Feuerwehr Unter der Schaumburg eine Übung durchführen. Hier hakte Bodo Budde nach, der darauf hinwies, dass das Thema der Versorgung mit Löschwasser in Klein-Goldbeck bereits im Jahr 2003 schriftlich beantragt worden sei, seinerzeit von Stadtbrandmeister Meier. Man habe Glück gehabt, dass in diesem Teil von Goldbeck kein Feuer ausgebrochen sei, so Budde, der die Information als Aussage „wir wissen nichts“ deutete. Dabei sei die Angelegenheit mehr als dringend, mahnte der Ortsbürgermeister vom Taubenberg. Es nütze wenig, wenn in einem Haus der stellvertretende Ortsbrandmeister wohne und in dem anderen der Ehrenbrandmeister, „wenn die Hütte abbrennt, brennt sie ab“. Aus Goldbeck sei kein Wasser dorthin zu bekommen und es könne auch keine Leitung verlegt werden, einzig ein wasserführendes Fahrzeug würde helfen, so Buddes Appell an die Verwaltung. (vu)