Wir werden immer älter: Bei Frauen beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung 83,4 Jahre, beim Mann 78,4 Jahre. Ein hohes Alter zu erreichen ist aber nur wünschenswert, wenn sich gesundheitliche Beschwerden in gut erträglichen Grenzen halten, bestenfalls wir nicht durch Krankheiten in unserer Lebensqualität eingeschränkt sind.
Fitness im hohen Alter verbessern
Was können wir tun, damit wir eine gesunde Lebenserwartung erwarten können? Und wie können wir auch im hohen Alter unsere Fitness erhalten, bzw. verbessern? Dr. med. Stephan Held, Chefarzt der Geriatrie am Agaplesion Ev. Klinikum Schaumburg erklärt: „Es ist ein ganz natürlicher Prozess, dass unser Körper altert. Mit zunehmenden Alter nimmt die Muskelmasse ab, damit verschwinden Kraft, aber auch Mobilität und Bewegung. So wie die Muskeln sich verringern, vermindert sich auch die Knochendichte, das heißt, das Risiko einer Osteoporose steigt. Leider steigt der Fettanteil, damit einhergehend nehmen viele Menschen zu. Es kann auch zu Funktionseinschränkungen von Organen kommen, die Verdauungstätigkeit lässt oft nach, Nieren und Leber arbeiten nicht mehr hundertprozentig. Aber keine Sorge, gegen all diese Veränderungen können wir aktiv vorgehen – und meist reichen ganz kleine Dinge!“ Wer sich sorgfältig um seinen Körper kümmert, kann viele dieser Veränderungen verlangsamen oder sogar ganz verhindern.

Dr. Held: „Bei starkem Übergewicht steigt zum Beispiel das Risiko für chronische Stoffwechselerkrankungen, wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Arterienverkalkungen und Bluthochdruck.“ Im Laufe des Alters kommt es häufig zu einer Summation an verschiedenen Erkrankungen. „Dann,“ so Dr. Held „werden oftmals viele verschiedene Medikamente eingenommen, die sich aber untereinander sozusagen nicht vertragen. Letztendlich geht es dann diesen Menschen immer schlechter, statt besser. Am Ende dieser Kaskade steht häufig das Gebrechlichkeitssyndrom (Frailty Syndrom), das aber durch eine aufeinander abgestimmte Medikation gemildert, manchmal sogar verhindert werden kann.“
In seinem Vortrag in der Volkshochschule Schaumburg in Rinteln, Klosterstraße 26 am Dienstag, den 12. Juni um 19 Uhr geht Dr. Held unter anderem auch noch auf Demenzerkrankungen und mögliche Therapien ein. (pr)