(Rinteln) Beim Wahlkampf in Rinteln wird in diesen Tagen auch über das Mittel der Wahlwerbung gestritten. Zunächst äußerte die SPD Kritik an zwei CDU-Werbebannern, die an zentralen Punkten und Gebäuden am Marktplatz hängen. Darauf folgte die Antwort des CDU-Stadtverbandsvorsitzenden, der klarstellte, man besitze für die Orte der Wahlwerbung eine Genehmigung und darin wiederum den Sozialdemokraten vorwarf, nicht überall gesetzeskonform plakatiert zu haben.
Jetzt meldet sich das Wählerbündnis „Rintelner Interessen“ zu Wort. In einer Pressemitteilung kommentiert der Co-Vorsitzende Wolfgang Jaesch den Vorgang. Er schreibt:
„Mit großem Interesse hat die Bürgervereinigung „Rintelner Interessen“ die bei Rinteln Aktuell veröffentlichte Pressemitteilung der Rintelner SPD zur Wahlwerbung auf dem Rintelner Marktplatz zur Kenntnis genommen. Die SPD sieht durch die angebrachte Wahlwerbung offenbar den Marktplatz als verschandelt und Touristen als abgeschreckt an. So sei die historische Altstadt Rintelns das „Aushängeschild“ unserer Stadt. In der Pressemitteilung der SPD heißt es weiter: „Mit dem Erhalt des historischen Stadtbildes habe sich der Rat in den vergangenen Jahren intensiv beschäftigt. Insbesondere der Erhalt des Fachwerk-Charakters sei dabei von Bedeutung.“
Weiter führt er aus: „´Äußerst irritiert´ bin ich selbst darüber, dass die SPD noch vor wenigen Wochen ohne jedes Zögern dem Abriss des Schefflerschen Hauses (Klosterstraße 31) und des Gebäudes der Schaumburger Zeitung (direkt daneben, Klosterstraße 33) zugestimmt hat. Es ist schon sehr merkwürdig, auf der einen Seite historische Bausubstanz in Rinteln zugunsten eines gesichtslosen Betonbaus preiszugeben, um dann bei ein paar Plakaten, die wenige Wochen hängen, den Tourismus als gefährdet anzusehen“.
„Es wäre sehr schön gewesen, wenn die SPD sich tatsächlich für den Erhalt historischer Bausubstanz in der Innenstadt eingesetzt hätte“, ergänzt die Denkmalexpertin Antje Rinne, „so wirkt die jetzige Kritik von Frau Teigeler-Tegtmeier doppelzüngig und nicht durch Interesse am Stadtbild, sondern allein an Parteizielen motiviert.“
Rinne weist auf die von Hartmut Herforth gestartete Online Petition zum Erhalt der genannten Gebäude hin, über die auch am 22.01.2021 berichtet wurde: „Im Stadtrat hatte diese Petition leider keinen Erfolg. Denn auch für den Erhalt der Außenfassaden ließ sich auch aufgrund der SPD-Gegenstimmen für den Erhalt keine Mehrheit finden“, ergänzt Rinne abschließend. (pr)