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Wannenleck bei OI Rinteln: 150 Feuerwehrleute kämpften stundenlang gegen flüssiges Glas

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Am Mittwoch gegen 15:45 Uhr kam es in der Rintelner Glashütte O-I Glasspack zu einem Leck in der Schmelzwanne D. Große Mengen Flüssigglas mit einer Temperatur von bis zu 1.500 Grad Celsius flossen unkontrolliert aus einem Loch von etwa 15 Zentimeter Durchmesser, wie die Feuerwehr Exten in ihrem Einsatzbericht anführt. Ein Wannendurchbruch dieser Art ist sozusagen der „Super-GAU“. Ein direktes Abkühlen der glühend heißen Masse ist äußerst schwierig, da auftreffendes Löschwasser bei dieser Hitze sofort verdampft und der Wasserdampf dabei ein Vielfaches an Volumen einnimmt.

Die Feuerwehr spricht in ihrem Bericht daher auch von einer „Nullsicht“ in Bereichen um die Wanne, was die Löscharbeiten zusätzlich erschwerte. Die speziell für solche Situationen ausgebildete und ausgerüstete Werkfeuerwehr O-I erkundete die Lage vor Ort und alarmierte im Verlauf des Einsatzes zahlreiche Feuerwehren nach. Im Einsatz waren die Feuerwehren Rinteln, Exten, Strücken, Hohenrode, Steinbergen, Engern, Uchtdorf, Schaumburg, Todenmann, Werkfeuerwehr Lebenshilfe, Stadthagen, Werkfeuerwehr Siegfried Pharma aus Minden, der Kreisfeuerwehr-Gerätewagen Atemschutz, sowie der DRK Rettungsdienst Rinteln.

Im Verlauf des Nachmittags waren die Feuerwehr-Einsatzkräfte damit beschäftigt, das flüssige Glas mit Druckluft und feinem Wassernebel soweit abzukühlen, damit sich das Loch durch das erstarrte Glas darin selbst verschließen konnte. Große Strahlungshitze und immense Luftfeuchtigkeit machten den Einsatz zu einer enormen Belastung für die rund 150 beteiligten Feuerwehrleute, darunter 22 Trupps mit Atemschutzausrüstung. Die Austrittsstelle befand sich an einer schwer zugänglichen Stelle der Schmelzwanne im vorderen Bereich (das sogenannte „Doghouse„), was die Arbeiten zusätzlich erschwerte.

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Das bereits ausgetretene Glas floss in einen speziell dafür abgemauerten Bereich unter der Wanne und musste dort mit insgesamt rund 5.000 Liter Schaummittel abgekühlt werden. Dabei türmte es sich zu meterhohen, bizarren Formationen auf und ließ sämtliche im Weg stehenden Rohre und Leitungen wie Butter schmelzen. Rund 30 Prozent des Wanneninhalts (rund 70 Tonnen Glas) sollen dabei unseren Informationen zufolge ausgelaufen sein. Nach rund fünf Stunden schweißtreibender und kräftezehrender Löscharbeiten gelang es den Feuerwehren, den Glasfluss zu stoppen. Gegen 21:30 Uhr rückten nach und nach immer mehr der alarmierten Ortsfeuerwehren wieder ein und übergaben die Einsatzstelle an die Kräfte der Werkfeuerwehr O-I. Seit heute Vormittag läuft die Ursachenermittlung und die Reparatur der Wanne durch eine Spezialfirma.

Der Feuerwehreinsatz dauerte bis in die Abendstunden. Bis zu 150 Feuerwehrleute waren zeitweise im Einsatz.

Auf Nachfrage heißt in einer O-I Pressemitteilung heute: „Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Anwohner oder Umwelt. Es sind keine schädlichen Stoffe ausgetreten. Glas ist ein natürlicher, lebensmittelsicherer Rohstoff. Die für die Bevölkerung sichtbare Dampfentwicklung entstand durch die Löscharbeiten und den Kontakt des Löschwassers mit der heißen Glasmasse. Die Glaswannen werden in allen O-I Werken mittels interner Audits und durch externe Sachverständige regelmäßig kontrolliert. Darüber hinaus werden die Schmelzprozesse durch vollautomatische Systeme ständig überwacht, die eine Leckage unverzüglich melden.“

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