(Rinteln) Der Wohnmobilstellplatz an der Dankerser Straße ist derzeit aufgrund der Corona-Beschränkungen gesperrt, die Strom- und Wasserversorgung ist eingestellt. Das könnte sich laut dem Fünf-Stufen-Plan der Niedersächsischen Landesregierung bereits in der kommenden Woche ändern.
Auf der jüngsten Ratssitzung stellte Ratsmitglied Anthony Robert Lee (CDU) die Anfrage an die Verwaltung, was aus den ursprünglichen Plänen geworden sei, dort einen Stellplatz unter Regie der Doktorsee GmbH zu betreiben. Bürgermeister Thomas Priemer erklärte daraufhin, dass man sich nicht zu Vertragsangelegenheiten in der Öffentlichkeit äußern werde. Jedoch bestehe in dem Pachtvertrag zwischen der Stadt und dem Pächter (hier: Marlon Klaasen, Anm. d. Red.) durchaus die Möglichkeit zur Unterverpachtung des Gesamtgrundstückes an weitere Pächter.
Der Rintelner Schausteller und Gastronom Marlon Klaasen hat das Grundstück mit Biergarten und Wohnmobilstellplatz von der Stadt Rinteln gepachtet (wir berichteten). Ursprünglich war tatsächlich angedacht, letzteren an die Doktorsee GmbH unterzuverpachten. Daraus sei aber nichts geworden, so Klaasen auf Anfrage, so dass man den Platz künftig in Eigenregie betreiben werde. Aufgrund der momentanen Lage und der Einschränkungen in nahezu allen wirtschaftlichen Bereichen werde man den Platz in diesem Jahr allerdings nicht baulich verändern. Lediglich eine Schrankenanlage für eine „strukturierte Zu- und Abfahrt“ sowie zum „Schutz vor zweckfremder Nutzung“ solle installiert werden. Damit soll verhindert werden, dass der Stellplatz unberechtigterweise als PKW-Parkplatz genutzt wird. „Wir werden zwar eine Nutzungsgebühr verlangen, dafür aber die Kosten für Strom und Wasser deutlich senken“, verrät Klaasen. Bisher sei pro Kilowattstunde (kWh) ein Euro abgerechnet worden, künftig werde man 2 kWh für einen Euro erhalten, was einer Halbierung der Stromkosten gleichzusetzen ist. Auch bei der Wasserversorgung und -entsorgung werde man Preissenkungen (bisher jeweils 4 Euro pro 100 Liter) vornehmen.
Die Corona-Situation hat auch hier einige der Pläne durchkreuzt. So war ursprünglich geplant, die Strom-Kilowattstunde auf 50 Cent zu senken. Der erforderliche Umbau der Münzautomaten konnte jedoch durch Lieferengpässe nicht umgesetzt werden. Also entschied man sich, den Preis beizubehalten und die Abgabemenge zu verdoppeln. Auch die Schranke kann nur mit wochenlanger Verspätung geliefert werden, so Klaasen. Übergangsweise werde man daher auf einen Pförtnerservice setzen, der entsprechende Stellplatztickets ausstellt.
Ganz aktuellen Informationen zufolge soll der Stellplatz seinen Betrieb am 16. Mai wieder aufnehmen. Dies geschehe laut Klaasen auch in Absprache mit der Baufirma Strabag, die Sanierungsarbeiten an der Dankerser Straße durchführt. Vor diesem Datum sei geplant, die neue Asphaltschicht aufzutragen. Sie solle bis dahin auch die notwendige Festigkeit erreicht haben.