(Rinteln) Zur guten Tradition in der Vorweihnachtszeit gehört neben dem Rintelner Weihnachtsmarkt auch eine Vielzahl festlicher Veranstaltungen in der St. Nikolai Kirche. Eins der Highlights ist jedes Jahr aufs neue das Weihnachtskonzert des Gymnasiums Ernestinum. An der Schule legt man seit je her großen Wert auf Musikerziehung, was sich auch in einer Fülle musikalisch ausgerichteter Aktivitäten und Formationen niederschlägt.


Einige von ihnen gaben jetzt in der historischen und festlich ausgeschmückten Kulisse der St. Nikolai Kirche eine Kostprobe ihres Könnens zum Besten. Den Auftakt bildete traditionell die Bläserklasse, die unter der Leitung von Lisa Stolper unter anderem mit „Stille Nacht“, „Jingle Bells“ und „Oh du fröhliche“ aufs weitere Programm einstimmte.
Der Weihnachts-Projektchor bildete mit dem „Friedens-Quodlibet“ aus der Feder von Evelin Kramer den Brückenschlag zum „kleinen aber feinen“ Streichensemble Musici Ernesti, das – angeleitet von Martin Requardt festliche Saitenklänge aus Concerto grosso Nr. 1 in F-Moll von Alessandro Scarlatti aufführte.

Fast ohne Verschnaufpause folgte das Orchester mit dem winterlichen „Polarexpress“ und dem „3-Minute-Nutcracker“. Das Tschaikowsky-Stück passt hervorragend in die Weihnachtszeit und macht seinem Namen alle Ehre: Es geht nämlich fast genau drei Minuten. Nachdem im Mittelteil die Gemeinde mittels Sangeseinlage durch „Macht hoch die Tür“ ins Konzertgeschehen einbezogen wurde, setzten das Saxophon-Quartett und der Abi-Chor das Programm fort.
Letzterer dürfte sich normalerweise noch gar nicht so nennen, erklärte Leiterin Lisa Stolper, da es ja erst in 2021 wieder einen Abi-Jahrgang gäbe. Dennoch beschlossen die Schüler nach den Sommerferien spontan, das beliebte „Last Christmas“ einzustudieren und den Auftritt mit „Wonderful Dream“ abzurunden. Dieser Song dürfte allen aus der Weihnachtswerbung eines beliebten Erfrischungsgetränks in Erinnerung sein. Er stammt aus der Feder der Sängerin Melanie Thornton, die 2001 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam.

Die Ehre, das Weihnachtskonzert mit einer Kollektion aus festlich-fetzigen Medleys ins Finale zu führen, wurde in bester Tradition der Ernestinum Big-Band samt Bandleader Daniel Ellermann zuteil. Hier spielten die bereits erfahrenen Nachwuchsmusiker gekonnt an Bassgitarren, Pianotasten und Blasinstrumenten auf.

Wenn man sich ansieht, welche Fortschritte die jungen Talente in so kurzer Zeit machen konnten, versteht man den Stolz der Eltern und Familienmitglieder, die in der prall gefüllten Kirche reichlich Beifall spendeten. Ohne sie wären die vielen Proben, Auftritte und Organisationen gar nicht möglich gewesen, verdeutlichte auch Schulleiter André Sawade in seiner Ansprache. Nach den unermüdlichen Übungen, den heißen Probephasen – oft zwischen Butterbrot und Wasserflasche – fiel die Spannung mit den erfolgreich absolvierten Auftritten von allen beteiligten Schülern und Lehrern ab. Dermaßen weihnachtlich eingestimmt, bleibt nicht mehr viel zu sagen außer: Weihnachten kann kommen!