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Wellenreiter-Projekt: SPD-Kreistagsfraktion besucht Kinderschutzbund Rinteln

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Die SPD-Kreistagsfraktion hat während ihrer Sommertour quer durch den Landkreis auch den Kinderschutzbund Rinteln besucht. Dabei ist sie von der ersten Vorsitzenden Petra Rabbe-Hartinger begrüßt und über die Arbeit des Vereins informiert worden. „Für die kommenden Haushaltsberatungen ist es für uns wichtig, Meinungen zu hören und Bedarfe für das Jahr 2019 festzustellen“, erläuterte Landrat Jörg Farr einleitend.

Ernsthaft Sorge macht allen Beteiligten die Zunahme von seelischen Erschöpfungen und Erkrankungen bei Müttern und Vätern. Für Kinder und Jugendliche bedeutet das Zusammenleben mit psychisch erkrankten Eltern ein stetes Auf und Ab. „Manche Herausforderungen erleben die betroffenen Kinder und Jugendlichen wie Wellen, die über sie hereinzubrechen drohen, wie einen andauernden seelischen Stresszustand“, berichtete Petra Rabbe-Hartinger. Es sei wissenschaftlich erwiesen, dass Kinder psychisch kranker Eltern einem zwei- bis zehnfach erhöhten Risiko ausgesetzt sind, im Laufe ihres Lebens selbst eine psychische Erkrankung zu entwickeln.

Die SPD-Kreistagsfraktion zu Besuch beim Kinderschutzbund Rinteln. (Foto: privat)

Am 1. Juni hat der Kinderschutzbund Rinteln daher das Projekt „Wellenreiter“ gestartet, um Kindern, Jugendlichen sowie ihren Eltern auf freiwilliger Basis Hilfen anzubieten und so das Risiko zu vermindern, dass die Kinder und Jugendlichen selbst psychisch erkranken. Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 17 Jahren aus Rinteln und den Ortsteilen. So sollen unter anderem in Gruppentreffen gezielt die Stärken der Teilnehmer herausgearbeitet und ihr Selbstbewusstsein gestärkt werden.

„Die Gesellschaft verändert sich, in vielen sozialen Bereichen haben wir es vermehrt mit psychischen Erkrankungen zu tun, so beispielsweise in der Schwangerenberatung“, ergänzte Heidemarie Hanauske, Geschäftsführerin des AWO-Kreisverbandes und Kreistagsabgeordnete. Ursache seien sich auflösende Familienstrukturen. So gäbe es mehr alleinerziehende Mütter, die Sicherheit sei nicht mehr da und die Orientierung werde schwieriger. Mitarbeiterinnen des Kinderschutzbundes und der AWO waren sich einig, „dass ein höherer Beratungsbedarf besteht, man sich nur auf die schlimmsten Fälle konzentrieren kann und eine höhere Belastung auch für die Mitarbeiter/innen entsteht.“

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Zudem gibt es beim Kinderschutzbund das Projekt „Familienpaten“. Es sind, so Kulturpädagoge Albrecht Schäffer, ehrenamtliche und vom Kinderschutzbund geschulte Helfer/innen mit Lebenserfahrung, die einmal bis zweimal pro Woche Familien und Alleinerziehende mit kleinen Kindern besuchen und entlasten. „Rat und Hilfe im Alltag – freiwillig, vertraulich und kostenlos“ lautet das Motto.

Gaby Mennicken, Geschäftsführerin beim Kinderschutzbund Schaumburg in Stadthagen, lobte die „tolle Vernetzung im Landkreis“ und die Unterstützung durch Politik und Verwaltung im Landkreis, wünscht sich aber für die Zukunft „stabile langfristige Zusagen“. Als kleinerer Verein habe man Probleme, wenn man den Mitarbeitern keine Beschäftigungszusagen geben kann.

„Wir leiden selbst unter befristeten Landesprogrammen“, meinte Farr. Wenn man über das Jugendamt rechtzeitig beim Landkreis über Projekte informiert würde, müsste es für präventive Maßnahmen eine Lösung geben. „Jeder Euro, der bei diesen Projekten eingespart wird, verursacht später mindestens drei Euro Kosten, aber wir brauchen Mehrheiten dafür im Kreistag“, so Farr. „Es gibt auch im Kreistag einige Vereinfacher, die für alles eine einfache Lösung haben und gewachsene Strukturen in Frage stellen – das ist unser Problem und kostet viel Kraft“, ergänzte Fraktionsvorsitzender Eckhard Ilsemann. (pr)

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