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Wennenkamp oder Hohenrode: Wo steht der Ludwigsturm? / Kritik von Ortsrat

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Wo steht er denn nun, der Ludwigsturm? Spontane Antwort: Klarer Fall, in Wennenkamp. Dort fand schließlich immer die Vatertagsparty statt, bevor die Partygäste einen „Platzverweis“ vom brütenden Seeadler erhielten und seitdem das Fest am Feuerwehrhaus zelebrieren. Die Stadt Rinteln schreibt in ihrem Flyer „Historischer Ortsspaziergang in Friedrichshöhe, Volksen und Wennenkamp“: „Der hölzerne Ludwigsturm ist das Wahrzeichen von Wennenkamp. Er wurde 1975 auf Anregung des Rintelner Verschönerungsvereins auf der 340 Meter hohen Kuppe des Rumbecker Bergs errichtet.“

Im Bauausschuss dann plötzlich neue Erkenntnisse. Wie Ausschussvorsitzender Matthias Wehrung mitteilte, befindet sich der Ludwigsturm nach Angaben der Stadtverwaltung auf Hohenroder Gebiet. Damit wäre auch die Beschlussvorlage teilweise hinfällig. Die sieht nämlich vor, dass der Holzturm „möglichst zeitnah“ und „kostengünstig“ abgerissen werden soll. Der Ortsrat Taubenberg soll die Vorlage zur Kenntnis erhalten, ist aber möglicherweise gar nicht dafür zuständig.

Zweifelsfrei fest steht nur eins: Der Ludwigsturm, erbaut aus Fichtenstämmen aus dem Möllenbecker Wald weist Fäulnisschäden auf und ist nicht mehr sicher. Experten der Firma „HWS Ingenieure“ stellten bei einer Untersuchung mit Klopf- und Bohrproben fest, dass die Pfosten und Elemente schwerwiegende Mängel aufweisen. Bei feuchtem Wetter bestünde Rutschgefahr, die Absturzsicherungen entsprächen nicht den aktuellen Vorschriften – eine Weiternutzung ist durch eine Absperrung verboten. Hinweisschilder zeigen den Ernst der Lage. „Lebensgefahr“ ist dort zu lesen.

Lebensgefahr: Der Ludwigsturm ist gesperrt, ein Abriss soll zeitnah erfolgen. (Foto: privat)

Die Gutachter kommen zu einem weiteren Schluss: Eine Sanierung ist unwirtschaftlich, also muss der Turm weg. Beim „zeitnahen Abbau“ hakte Nick Büscher vom NABU in der Ausschusssitzung nach. Vorher müsse mit der unteren Naturschutzbehörde und mit den Landesforsten gesprochen werden, im Zeitraum von November bis März müsse man auf brütende Vögel, darunter den bekannten Seeadler, Rücksicht nehmen.

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Der Abriss soll aus Haushaltsmitteln im Bereich Bauunterhaltung finanziert werden. Für einen neuen Ludwigsturm (es wäre der dritte) ist noch kein Geld im Haushalt 2018 eingeplant. Für Stadtbrandmeister und Wennenkämpfer Urgestein Friedel Garbe ist die Lage klar, wie er auf telefonische Nachfrage erklärte: „Ganz egal, ob er nun in Hohenrode oder Rumbeck steht, wir werden im Ortsrat Taubenberg einen Antrag auf Wiederaufbau stellen.“

Nachtrag vom 28.10.2017: Nach unserer Berichterstattung schlug das Thema hohe Wellen am Taubenberg. Ortsbürgermeister Bodo Budde übt stellvertretend für die Wählergemeinschaft Taubenberg (WGT) scharfe Kritik an den Äußerungen Garbes: „Es kann nicht sein, dass Friedel Garbe den Einwohnern in der Öffentlichkeit Dinge verspricht, die er nicht halten kann. Er versucht damit, den Ortsrat Taubenberg unter Druck zu setzen, dabei ist er nicht einmal Mitglied. Zunächst muss entschieden werden, welcher Ortsrat überhaupt für den Ludwigsturm zuständig ist; der Taubenberg oder Hohenrode. Dann muss darüber beraten werden, ob ein Antrag auf Wiederaufbau gestellt wird. Schließlich geht es hier um hohe Kosten.“

Nach eigenen Angaben kommt Budde, auf Schätzungen basierend, zu dem Schluss dass ein neuer Aussichtsturm bis zu 10.000 Euro pro laufendem Meter Höhe kosten könnte: „Baut man den Turm 30 Meter hoch, um über die Baumwipfel hinweg sehen zu können, sind das locker 300.000 Euro. Jeder weitere Meter kostet entsprechend mehr. Wir möchten daher als WGT klarstellen, dass Herr Garbe nicht dazu berechtigt ist, in der Öffentlichkeit Versprechen zu machen, die er nicht einhalten kann. Offenbar mit dem Ziel, den Ortsrat unter Druck zu setzen. Das lassen wir nicht zu.“

 

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