Rintelns „Altes Museum“, oder auch „Voßsches Haus“, das dem Heimatmuseum ursprünglich als Domizil diente, birgt so manche Überraschung.
Wie auch nebenan, bei den Umbauarbeiten vom „Geßnerschen Haus“ zum Kochkater vor ein paar Jahren, fand man auch bei den Bauarbeiten im alten Museum antike Tontöpfe und Gefäße.
Der Hamelner Archäologe Joachim Schween präsentierte nun zusammen mit Dr. Stefan Meyer, Leiter des Museums Eulenburg, den zu Beginn der Umbaumaßnahmen entdeckten Fund an sogenannter „Weserware“ aus dem 17. Jahrhundert.
Die Töpfe wurden bei der Sanierung in einem ehemaligen Brunnen im Erdgeschoss des Gebäudes gefunden und befinden sich in einem bemerkenswert guten Zustand, bedenkt man das Alter und den „Zahn der Zeit“, der an ihnen genagt haben dürfte.

Das Alte Museum, aktuell in der finalen Umbauphase und jeden Tag der Neueröffnung des Gastronomiebetriebes „Mosquito“ einen Schritt näher, barg diesen wertvollen Fund jahrhundertelang unter einer dicken Schicht Erde und Gestein. Nach der Nutzung als Museum diente das Gebäude unter anderem als Modegeschäft, ehe es jahrelang leer stand.

Der Fund ist ein Glücksfall, nicht selten werden historisch wertvolle Orte und Stätten für immer überbaut und bleiben somit unerreichbar. So liegt der historische Galgen der Stadt Rinteln, eine klassische Hinrichtungsstätte aus dem Mittelalter (daher auch der Straßenname „Im Galgenfeld“) in rund sechs Metern Tiefe. Darüber verläuft die heutige Umgehungsstraße.
