Die gute Stimmung ließen sich die Aussteller auf dem diesjährigen Rintelner Apfelmarkt auch durch das nasskalte Wetter nicht vermiesen. Einige sagten ihre Teilnahme ab, andere blieben standhaft.
Wo Petrus es mit dem niedrigen Wasserstand der Weser gut meinte und reichlich kühles Nass von oben spendierte, rüsteten einige der Teilnehmer auf.
So wie Werner Chlechowitz und Martin Müller vom Obsthof Müller in Varenholz. Der Aufenthalt an der frischen Luft härtet ab – und als Geheimtipp unter der wetterfesten Kutte blitzt ein Fleece-Decke hervor. Chlechowitz lüftet das Geheimnis: „Die hält mich warm und kommt aus dem Ein-Euro-Laden.“

Der Apfelexperte (Pomologe) Hans-Joachim Bannier bestimmte, wie auch schon im Vorjahr, mitgebrachte Apfelsorten. Wer schon immer mal wissen wollte, was das für ein Apfel ist, der im eigenen Garten sprießt, konnte sich Banniers fachkundigen Rat zu dem Thema holen. Dabei griff der Pomologe auf verschiedene katalogisierte Merkmale aus seinem umfangreichen Archiv zurück.

Am Freitag zu Gast in der Weserstraße: Die Firma riha WeserGold, vertreten mit drei Auszubildenden und Ausbilder Manfred Werner. Die zukünftigen Fachkräfte für Fruchtsafttechnik (ehemals „Süßmoster“) schredderten Äpfel in einer Elektromühle und pressten für jedermann anschaulich Apfelsaft frisch vor Ort. Als Werkzeug diente ein umgebauter Wagenheber mit Metallrahmen. Statt ein Auto hochzuheben, drückte die Konstruktion die Apfelteile zusammen – und den Saft heraus. riha WeserGold bietet ein bis zwei Auszubildenden pro Jahr die Möglichkeit, die Fertigkeiten des durstlöschenden Berufs zu erlernen. „Es gibt nur eine einzige Berufsschule dafür in ganz Deutschland“, so Werner, „die liegt in Geisenheim im Rheingau.“ Sechs Monate Blockunterricht pro Schuljahr stehen für die Azubis auf dem Programm.

Nur wenige Meter weiter freuten sich Anke Kleymann und Detlev Schroeter aus Lage über ihre allererste Teilnahme am Rintelner Apfelmarkt. Mit ihrer Firma „Wilde Früchte“ stellten sie Fruchtaufstriche teils ausgefallener Obstsorten vor. Von Eberesche, Traubenkirsche bis zur Kornelkirsche reicht die Vielfalt der beiden. „Die Produkte stammen von selbst gesammelten Früchten aus der Region“, erklärt Kleymann, „die Aufstriche sind selbst hergestellt und werden in Eigenregie verkauft“. Und Schroeter ergänzt: „Auch der Verkaufsstand ist selbstgebaut.“
