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Wo kein Rankommen mehr ist, werden sie gerufen: „Höhenrettung Schaumburger Land“

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Die mordernste und beste Technik hat ihre Grenzen. Drehleiter und Co reichen nicht überall hin beziehungsweise können auch nicht an jedem Ort aus platztechnischen Gründen eingesetzt werden. Doch zum Beispiel auf Kränen, Windrädern, unwegsamen Baustellen, in Hochregallagern sowie komplexen Industriegebäuden und nicht zu vergessen in Gruben kommt es in großen Höhen sowie auch Tiefen zu Unfällen bei denen Personen in Not geraten.

Genau für solche Fälle ist man im Landkreis Schaumburg seit vergangenen Montag, bestens gerüstet. Seit diesem Tag ist die „Höhenrettung Schaumburger Land“, eine Kooperation der Absturzsicherungsgruppen der Ortsfeuerwehren Bückeburg, Rinteln und Rodenberg sowie der Höhenrettungsgruppe des THW Rinteln, offiziell im Dienst.
Auf dem Tag der offenen Tür der Feuerwehr Bückeburg am Sonntag, dem 21.09.2014, stellte sich die „Höhenrettung Schaumburger Land“ vor und zeigte ihr Können der Öffentlichkeit. Zwei Übungen wurden vorgeführt. Zum einen das Retten einer Person aus dem Seil und des Weiteren die Rettung einer Person mit der Trage.
Bis zur Indienststellung der „Höhenrettung Schaumburger Land“ war es ein langer und aufwändiger Weg. Doch voller Elan und mit viel Eifer hat man die einzelnen Herausforderungen gemeistert.

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Federführend sind hier zu nennen: Sven Thiele aus der Feuerwehr Rinteln (der in der Gruppe auf Feuerwehrseite die Führung übernommen hat), Herbert Weiser vom THW Rinteln, welcher die THW-Seite führt, sowie Frank Schubert seitens der Feuerwehr Bückeburg, welcher als Ausbildungsleiter fungiert.

Zum Einen galt es organisatorisch viel zu klären und zu regeln, schließlich arbeiten drei verschiedene Schwerpunktfeuerwehren, beziehungsweise Absturzsicherungsgruppen dieser, sowie das THW zusammen. Da hieß es erst einmal, alles taktisch klug unter einen Hut zu bekommen.
Auch die Grundvoraussetzung und zwar die Ausbildung einer starken Gruppe zu vollziehen, war enorm viel Arbeit sowie sehr zeitaufwändig.

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Die Absturzsicherungsgruppen der Feuerwehren Bückeburg, Rinteln und Rodenberg verfügen mittlerweile über gesamt 40 Absturzsicherer. Zusammen sind sie in der Ausbildungsgemeinschaft Absturzsicherung seit April 2012 aktiv. Um zunächst Absturzsicherer zu werden haben die Feuerwehrleute 24 Stunden Grundausbildung vollzogen und müssen dann jährlich 12 Stunden Fortbildung nachweisen. Mit dieser Ausbildung dürfen diese Kameraden Einsätze verrichten bei denen „abgesichert“ gearbeitet werden muss (beispielsweise Nachlöscharbeiten auf einem Dach) oder auch Rettungen aus unwegsamen Gelände. Kurz gesagt ist man als Absturzsicherer in der Lage technische Hilfeleistungen durchzuführen, bei denen ein freies Hängen im Seil ausgeschlossen werden kann. Auch auf die Unterstützung des Rettungsdienstes bei der Rettung von adipösen Patienten mittels Flaschenzugsystemen ist man speziell ausgebildet.

Von diesen 40 Absturzsicherern haben sich 16 Feuerwehrleute sowie 9 THW Helfer zum nächsten Schritt bereit erklärt. Sie machten die Ausbildung zu Höhenrettern und dürfen damit Rettungen aus Höhen und Tiefen vornehmen. Sie kommen zum Einsatz wo freies Hängen im Seil nicht ausgeschlossen werden kann oder erforderlich ist und nehmen außerdem die Rettung von adipösen Patienten mit speziellen Seiltechniken vor.

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Die Ausbildung zum Höhenretter umfasst ganze 80 Stunden Grundausbildung. Jährlich gilt es dann 72 Stunden Fortbildung nachzuweisen. Doch man muss schließlich auf einem guten Stand bleiben um einen absolut sicheren Umgang mit den technischen Hilfsmitteln wie Rollen, Karabinern und Seilen ständig abrufen zu können. Auch körperliche Fitness, allerhöchste Konzentrationsfähigkeit und nicht zuletzt blindes Vertrauen in das Material sowie in die Gruppenmitglieder sind unerlässlich.

Es gilt zu betonen, dass sich die Absturzsicherer sowie Höhenretter zusätzlich zum normalen Feuerwehrdienst in diesem Spezialbereich engagieren und den Zusatzaufwand gerne in Kauf nehmen. So ist eine leistungsfähige Gruppe entstanden, die sich sehen lassen kann.
Besonders lobenswert ist die Rettungsdienstqualifikation innerhalb der Gruppe zu erwähnen. Über 16 Rettungsassistenten, 4 Rettungssanitäter sowie einem PSU Helfer verfügt man. Es kann sich also umgehend professionell um in Not geratene Personen gekümmert werden.
Die Ausrüstung der Absturzsicherer sowie Höhenretter verteilt sich auf die einzelnen Feuerwehren sowie das THW. Bei einem Einsatz wird also alles zusammengetragen um am Ende zusammen leistungsstark zu sein.

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Die Alarmierung der Absturzsicherer sowie Höhenretter erfolgt über die „Integrierte Rettungsleitstelle“ Stadthagen. In vier verschiedenen Möglichkeiten kann die Fachgruppe abgerufen werden. Zum Einen kann ein Fachberater alleine zur weiteren Lageeinschätzung alarmiert werden. Des Weiteren kann eine der drei Absturzsicherungsgruppen (Bückeburg, Rinteln oder Rodenberg) einzeln alarmiert werden. Speziell für die Unterstützung des Rettungsdienstes bei Rettung von adipösen Patienten mit Flanschenzugsystem, können die Absturzsicherungsgruppen Bückeburg und Rinteln abgerufen werden. Die vierte Möglichkeit ist die Alarmierung der kompletten Fachgruppe (Feuerwehr sowie THW) bei Einsätzen im Bereich der Speziellen Rettung aus Höhen und Tiefen sowie der Abarbeitung komplexer Rettungstechniken.

Bleibt zu hoffen, dass die „Höhenrettung Schaumburger Land“ möglichst wenige Ernstfälle abzuarbeiten hat in Zukunft. Aber falls doch, ist man bestens vorbereitet um professionell auch in besonderen Lagen und an außergewöhnlichen Einsatzorten zu helfen.

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Alle Fotos: Feuerwehr Rinteln

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