Neues Jahr, neues Glück. Und im Fall des Rintelner Carnevalsvereins (RCV) muss es heißen: „Neues Dreigestirn“. Denn anders als in der Politik halten sich die Träger von Amt und Würden im RCV maximal ein Jahr an der Macht.
So verabschiedeten der erste Vereinsvorsitzende Sebastian Westphal und Elferratspräsident Hans-Herrmann Stöckl traditionell beim Neujahrsempfang die amtierende Fürstin “Helga von Schaumburg”, Kanzlerin “Petra vom Limes” und den Till “Roland von der Börde” nach einjähriger Regentschaft in den Ruhestand. Nicht jedoch ohne die eine oder andere Bemerkung mit spitzer Zunge. So merkte der erste Vorsitzende an, die Sitzungen des Elferrates seien mitunter niveauvoller als so manche Sitzung des Rintelner Stadtrates.
Der diesjährige Neujahrsempfang läutete auch das Ende einer Ära ein: Zum ersten Mal waren nämlich im Vorjahr zwei der drei Mitglieder des Dreigestirns von Frauen besetzt. Der Till erfüllte somit die „Männerquote“. Westphal sagte, Fürstin Helga und Kanzlerin Petra hätten den Verein hervorragend repräsentiert. Ein Angebot zum Tausch des Fürsten aus der Residenzstadt gegen die Rintelner Fürstin habe man aber abgelehnt.
Im Sinne von Alice Schwarzer habe die Fürstin in Rinteln Türen für weitere Nachfolgerinnen geöffnet. Das neue Dreigestirn wurde dann mit musikalischer Begleitung von den „Rintelner Jungs“ unter Leitung von Professor Hans Hübner am Akkordeon im Hotel Stadt Kassel vorgestellt.
An der Spitze steht auch im Jubiläumsjahr des Rintelner Carnevalsvereins (dieses Jahr steht unter dem Motto „Immer eine tolle Schau – 33 Jahre Rinteln Helau“) wieder eine Frau: Fürstin Stefanie von Schaumburg zu Herrenhausen. Unterstützt wird sie in ihren Funktionen vom Kanzler „Kalle von Engern“ und dem Till „André von der Lippe“. Es folgten Ehrungen und Ordensverleihungen, ehe die Närrinen und Narrhalesen ihre Feier gut gelaunt fortsetzten.