Die Mai-Messe 2014 ist Geschichte, satte fünf Tage, vom 1. bis zum 5. Mai verwandelte sich Rintelns Altstadt dieses Frühjahr wieder in eine verzauberte Kirmeslandschaft inmitten historischer Gebäude und Fachwerkfassaden.
163 Aussteller waren dieses Jahr zu Gast auf der Messe, darunter kleine Stände und Buden und auch große Fahrgeschäfte wie der alljährliche Auto Scooter, Musik-Express und der Dauerbrenner, das Riesenrad auf dem Marktplatz.
Das Wetter spielte dieses Jahr jede nur erdenkliche Melodie auf der Skala von trüb bis toll. War der Maifeiertag zwar grau, aber trocken, so tröpfelte es bei der offiziellen Eröffnung am Freitag mit Aushang des Messeprivilegs durch Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz mit anschließendem Messerundgang und „Testlauf“ der Fahrgeschäfte zunehmend aus dem bewölkten Himmel.
So manches Mal kam die kalte Dusche aber auch von unten, wie der erste Stadtrat Jörg Schröder angesichts einer heil überstandenen Runde im „Top Spin“ feststellen musste. Inmitten des Programms bleibt die Gondel mit den Fahrgästen über Kopf verriegelt stehen, gleichzeitig schießen Wasserfontänen in die Höhe und treffen die hilflos hängenden Leute mitten im Gesicht. Die Rotation der Gondel bei gleichzeitiger Drehung um die eigene Achse des 12 Meter hohen Fahrgeschäfts, macht den Effekt so spektakulär. Bei vergleichsweise geringer Geschwindigkeit treten hohe G-Kräfte auf und stellen so die Mägen und Nerven der mutigen Fahrgäste auf eine harte Probe. Da ahnt man, wie Astronauten sich fühlen müssen.
Wesentlich ruhiger und entspannter drehte der Wellenflug auf dem Marktplatz seine Runden. Das Kettenkarussell mit dem „Knick“ hob seine Fahrgäste in luftige Höhen, wo sie in wellenförmiger Bewegung ihre Bahnen in unmittelbarer Nähe der Altstadthäuser drehen konnten. Zusammen mit dem strahlend blauen Himmel und den weissen Wattewolken vom Samstag ergab das ein herrliches Schauspiel.
Dass der Wahlkampf auch inmitten der Messe stattfindet, stellten die Kandidaten an diesem XXL-Wochenende ebenfalls unter Beweis. Ob beim traditionellen Messerundgang oder an einem Bratwurststand mit dem Grillen beschäftigt, die Gelegenheit, mit potenziellen Wählern in Kontakt zu kommen, bot sich allerorten.
In guter alter Messetradition war der finale Montag als „Familientag“ ausgelegt. Abgesehen davon, dass die Familien als Zielgruppe wohl eher sonntags die Zeit zum gemeinsamen Messebummel haben dürften, waren die Fahrgeschäfte am letzten Messetag für 1,50 Euro pro Durchgang zu besuchen. Eine Tatsache, die so manchen Messebesucher angesichts der Preisgestaltung einiger Betreiber ins Grübeln brachte. So äußerte sich eine Gruppe von jungen und jung gebliebenen Messebesuchern etwas angesäuert: „Zu DM-Zeiten konnten wir für 30 Mark jede Menge Spaß haben und bekamen auch noch etwas zu essen. Umrechnen darf man heute nicht mehr, sonst kommen einem die Tränen, wie wenig für 15 Euro heute noch möglich ist!“