Freitagabend fand die jährliche Übung der Kreisfeuerwehrbereitschaft (KFB) Süd statt, dieses Mal sollte der Neubau des Klinikums Schaumburg Ort des Geschehens werden. Nachdem die Kräfte sich am Sammelplatz in Steinbergen getroffen haben, ging es zum neuen Klinikum nach Vehlen.
Dort erwartete die Einsatzkräfte ein Brand im Kellerbereich des Westkubus, der bereits von der Werkfeuerwehr bekämpft wurde. Im Kellerbereich wurden noch Mitarbeiter des Klinikums und von einer Firma vermisst. Durch den Kellerbrand mussten aus dem 1. Obergeschoss des Nordkubus ca. 25 Patienten evakuiert werden. Ein Zeitgleich auf dem Hubschrauberlandeplatz landender Rettungshubschrauber, der zur Abholung eines Patienten gekommen war, fing beim Landen Feuer. Da die Werkfeuerwehr mit dem Brand im Keller beschäftigt war und nicht sofort eingreifen konnte, stand der Hubschrauber in Vollbrand. Außerdem war noch eine Person in einen ca. 4 Meter tiefen Schacht gestürzt und konnte sich aus eigener Kraft nicht mehr retten.
Die zur Unterstützung eintreffende KFB Süd wurde von Bereitschaftsführer Dirk Dehne in die Lage eingewiesen und die Züge eingeteilt. Jeder der vier Züge erhielt einen Einsatzabschnitt und begann mit der Arbeit. Erschwerend kam bei der Übung hinzu, dass die Hydranten auf dem Gelände noch nicht einsatzbereit waren und deswegen das Wasser aus der 1500 Meter entfernten Aue mit zur Einsatzstelle gebracht werden musste. Diese Aufgabe erledigte der 3. Zug indem er eine entsprechend lange Schlauchleitung bis zur Einsatzstelle legte. Der beim Hubschrauberbrand eingesetzte 4. Zug war für seine Wasserversorgung selbst zuständig.
Die im Zug befindlichen wasserführenden Fahrzeuge pendelten zu einem Hydranten bei einem nahe gelegenen Getränkehandel und richteten einen Pendelverkehr ein. Das Feuer wurde dann mit Strahlrohren und den Werfern der Fahrzeuge bekämpft. Der 2. Zug evakuierte die Patienten aus dem Nordkubus und brachte sie aus dem Gebäude zu einer Sammelstelle. Hier betreuten die Kräfte die Personen. Außerdem retteten die Mitglieder des Zuges die Person aus dem Schacht.
Die Werkfeuerwehr wurde beim Kellerbrand vom 1. Zug unterstützt. Zusammen retteten sie unter Atemschutz sieben Personen aus dem Keller und bekämpften das Feuer. Nach der Übung gab es im Eingangsbereich des Klinikums eine von der Küche zubereitete Erbsensuppe. Insgesamt waren ca. 150 Einsatzkräfte an der Übung beteiligt. Es war die erste größere Übung der neu gegründeten Werkfeuerwehr. (pr)