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Erzählcafé im Museum: 94 Jahre Photo Struck in Rinteln

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Die Firma Photo Struck gehört mit 94 Jahren Firmenbestand schon zum Inventar der Stadt Rinteln. Der Gründer, Walter Struck, kam aus einer Familie von Goldschmieden und Kunstmalern. Sein Fotografenhandwerk erlernte er als Luftbildfotograf im Geschwader Boelke während des 1. Weltkriegs und gründete den Betrieb am 15. August 1920 in der Weserstraße 25, damals mit angegliedertem Handarbeitsgeschäft seiner Frau Anna.

Sein Enkel und der heutige Inhaber von „Photo Struck“, Markus, lud am gestrigen Mittwoch im Erzählcafé der Eulenburg zu einem kleinen Rückblick auf die Firmengeschichte, deren Enstehung und Wandel im Laufe der Zeit.

Nach der Firmengründung in der Weserstraße wechselte der Standort in die Brennerstraße 37 und erst 1930 folgte der Umzug ins Haus am heute bekannten Standort am Marktplatz. Nach dem Tod des Firmengründers 1949 führte sein Sohn Hugo das Geschäft zusammen mit der Mutter weiter. Hugo Struck, der eigentlich beim Bauamt der Stadt Rinteln anfangen wollte, machte eine Ausbildung zum Fotografen in Minden und leitete fortan die Geschicke des Geschäfts, das um eine Fotohandlung erweitert wurde. In den 50er Jahren begann die große Zeit der Amateurfotografie. Die Technik wurde erschwinglich und auch für Otto Normalverbraucher interessant. „Ohne Kamera kenne ich meinen Vater eigentlich gar nicht“, lachte Markus Struck bei dem Rückblick.

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Markus Struck führt das Geschäft in dritter Generation fort. Photo Struck gibt es seit 94 Jahren in Rinteln.

1963 erwarb Familie Struck das Haus am Marktplatz und vergrößerte das Studio auf über 70 Quadratmeter Fläche. Fünf Jahre später gab Anna Struck ihr Handarbeitsgeschäft aus Altersgründen auf. 1970, zum 50jährigen Firmenjubiläum, wurde die komplette Ladenfront neugestaltet. „Damals war die Zeit der Passagen“, so Struck, „jeder baute eine. Wir auch und ich bin froh, dass wir sie haben.“ In der großen Schaufensterpassage wurden die Arbeiten aus dem Fotostudio ausgestellt, aber auch die Auswahl an Kameras und Fotozubehör präsentiert.

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1983 wurde das Haus von der Schieferverkleidung an der Fassade befreit. Dahinter verbarg sich schönstes Fachwerk. Weil das vor langer Zeit Standard und nichts besonderes war (nahezu jedes Haus war ein Fachwerkhaus), nagelte man einfach Schieferplatten direkt davor. Im gleichen Jahr übernahm Sohn Markus das Ruder im Geschäft, sechs Jahre später folgte ihm seine Frau Kerstin, die mit Markus bis heute gemeinsam die Geschicke am Marktplatz leitet. 1998 erfolgte ein großer Umbau im Hause Photo Struck. In nur zehn Tagen Tag- und Nachtarbeit wurde die Inneneinrichtung erneuert und die bis dato in einem Nebenraum befindliche Entwicklungsmaschine in die Ladenräume integriert.

2001 kaufte Struck eine der ersten digitalen Entwicklungsmaschinen und konnte von da an echte Fotos von allen digitalen Dateien auf allen erdenklichen Arten von Speichermedien herstellen. Das letzte Facelift erfolgte vor sieben Jahren. 2007 stellte man die kompletten Arbeitsabläufe auf digitale Verarbeitung um und erneuerte die Ladeneinrichtung abermals. Dank eines digitalen Großdruckers können Fotos bis zu einer Größe von 90 x 60 Zentimetern innerhalb einer Stunde fertiggestellt werden.

Die Veränderungen in der Welt der Fotografie kann nur mitmachen, wer sich anpasst. Viele Firmen haben den digitalen Wandel zu spät mitgemacht. So auch in der Ausbildung. „Wir bilden den Beruf des Fotomedienfachmanns aus, seit es ihn gibt“, so Struck, „der Beruf vereint Fotografieren, Verarbeiten und Verkaufen in einem“. Vor 60-70 Jahren war Fotografieren noch etwas spezielles, heute wird mit allen erdenklichen Geräten geknipst. Und wie wirkt sich das auf die Qualität der Bilder aus? „Man hat damals bewusster fotografiert. Der Film hat relativ viel Geld gekostet, die Entwicklung war aufwändiger. Da hat man sich genauer überlegt, bevor man draufdrückt.“, so Struck, „mein Vater hat niemals digital fotografiert. 1996 hat er sich auf der Photokina mal so eine Digitalkamera angesehen. Die hatte eine Auflösung von 1,2 Megapixeln. Und kostete 38.000 DM.“

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