Die NAJU Rinteln ist voller Eindrücke von ihrer Sommertour zurückgekehrt, nachdem die jungen Naturschützer ereignisreiche Tage in Wiegboldsbur im Südbrookmerland verbracht haben. Die Reise führte sie zum Woldenhof, dem Schulbauernhof des NABU Niedersachsen in Ostfriesland.
Auf die Kinder und Jugendlichen wartete ein volles Programm: Auf dem denkmalgeschützen Gulfhof, in dem man passenderweise im Heuhotel im ehemaligen Schafstall nächtigte, musste mit angepackt werden. Dabei lernte die NAJU von den engagierten Naturschützern vom Woldenhof allerhand über die vom Aussterben bedrohten Tierrassen, die auf dem Archehof gehalten werden, wie beispielsweise die Bunten Bentheimer Schweine oder die Ostfriesische Möwe – eine alte Landhuhnrasse, die auf dem Schulbauernhof gehalten wird.
Während einige Kinder den Schweinestall ausmisteten, gingen andere daran, die Hühner zu füttern und Eier zu suchen. Auch alle anderen Tiere mussten gefüttert und versorgt werden – der Umgang mit einer Sense wurde geschult, um frisches Gras für die Meißner Widder, eine vom Aussterben bedrohte Kaninchenrasse, zu beschaffen. Die NAJUs haben sogar gelernt, wie man Kühe melkt, wobei einige Kinder doch überrascht waren: Die Zitzen sind ja ganz warm!“
Den Moorschnucken stattete man auf der nahegelegenen Weide ebenfalls einen Besuch ab. Sie halten als Landschaftspfleger die umliegenden Moorflächen von Bewuchs frei und leisten einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz. Überhaupt konnte die NAJU einen Eindruck von den Feuchtgebieten Ostfrieslands auf einer Kanutour zum Großen Meer gewinnen: Das Paddeln war ganz schön anstrengend, aber fast lautlos bewegten sich die Kanus über die kleinen Kanäle, sodass ein intensives Naturerlebnis möglich war. Graureiher und Wildgänse gaben sich ein Stelldichein während der Fahrt mit dem Kanu.
Ein besonderer Höhepunkt der Sommertour war die Wattwanderung an der nahe gelegenen Nordsee: Eindrucksvoll verlief die Flutwanderung durchs Weltnaturerbe Wattenmeer, wobei Wattwürmer, Schlickkrebse und zahlreiche Muschelarten entdeckt werden konnten. Das wiederkehrende Wasser im Rücken, machte man sich auf den Rückweg zum Ufer. Zurück auf dem Woldenhof, konnten die Kinder bei Stockbrot über dem Lagerfeuer die Erlebnisse der Tage auf dem Schulbauernhof ausklingen lassen – und werden wohl auch noch lange nach den Sommerferien an die schönen Erlebnisse auf den NABU-Woldenhof zurückdenken. (pr)
