(Rinteln) „Ich hätte nie gedacht, dass man mit so einem Anwaltskanal 250.000 Follower packen kann!“
Der Rintelner Rechtsanwalt für Familien- und Arbeitsrecht, Thorsten Frühmark, ist sichtlich beeindruckt von seiner treuen Fangemeinde, die er mit kurzen „Erklärvideos“ auf der besonders bei jungen Menschen beliebten Videoplattform „Tik Tok“ aufgebaut hat. Vor wenigen Tagen hat Frühmark mit seinem Kanal „Rechtsanwalt Thorsten Frühmark“ die Schallmauer von einer Viertelmillion Fans geknackt. Das ging schnell: Erst gegen Ende Dezember 2022 hat er sich für 50.000 Follower bedankt.
„Was darf der Lehrer und was darf er nicht?“, „Darf ich gefundenes Geld behalten?“, „Kann man gegen falsche Schulnoten rechtlich vorgehen?“, „Zählt der Preis am Regal oder an der Kasse?“, „Schadenersatz nach Geschlechtsverkehr auf der Motorhaube?“, „Unterschreibt nie einen Aufhebungsvertrag!“, „Müssen Kinder im Haushalt helfen?“ – dies sind nur einige der Überschriften der kurzen und informativen Clips, die sich um Themen des Alltags drehen, aber auch in spezialisierte Bereiche vordringen.
Frühmark, der auch das Amt des Ortsbürgermeisters von Möllenbeck ausübt, gibt in seinen Videos Einblicke seiner Arbeit mit Mandanten. Dabei gibt es teils Kurioses zu berichten. Als eines der „blödesten Mandate“ (genauer gesagt müsste man von einem „Beinahe-Mandat“ sprechen, denn es blieb bei der Anfrage) bezeichnet Frühmark einen Fall von Pizza-Falschlieferung. Jemand habe sechs Pizzen bestellt, geliefert wurden die falschen Exemplare. Nachdem diese aufgegessen waren, habe Frühmark die Pizzeria anschreiben sollen, der Mandat würde sein Geld zurück verlangen. „Ich hab ihm nen schönen Tag gewünscht und gesagt, so was mach ich nicht“, so Frühmark.
Mit dem Videodreh hat der Rintelner Anwalt während des ersten Corona-Lockdowns begonnen. Anfangs setzte er noch auf die Plattform „YouTube“, doch sein jüngster Sohn Dean gab ihm den entscheidenden Hinweis: „Papa, mach mal Tik Tok.“ Von der Reichweite, teils in Millionenhöhe, ist Frühmark beeindruckt. Der Aufwand sei für ihn überschaubar. Er dreht mit seinem eigenen Handy im Büro, greift sich aktuelle Themen heraus und filmt los. „Ich merke, dass ich den Zuschauern rechtliche Dinge noch viel einfacher erklären muss, als ich es ohnehin schon tue“, beschreibt Frühmark seine Tätigkeit als „Videoproduzent“. Auf technischen „Heckmeck“ verzichtet er dabei ganz, alles soll simpel und verständlich gehalten werden.
>>> Hier geht es zum TikTok-Kanal von Thorsten Frühmark
Mit einem weit verbreiteten Vorurteil, „Tik Tok“ sei nur etwas für Kinder und Jugendliche, räumt Thorsten Frühmark ebenfalls auf. Seinen Angaben zufolge werden seine Videos ganz überwiegend von Nutzern im Alter von 25 bis 44 Jahren angesehen. Zwei Drittel von Frühmarks Publikum ist übrigens weiblich. Und wo geht die Reise als nächstes hin? Lassen wir uns überraschen, wie lange es bis zur nächsten „Millionen-Schallmauer“ dauert. (vu)