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Wachsende Herausforderungen für Ehrenamtliche im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz

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(Rinteln) Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Katja Keul tauschte sich bei ihrem Besuch auf dem Gelände des THW Ortsverbandes Rinteln mit  Vertretern des Technischen Hilfswerks und des Kreisfeuerwehrverbandes über die wachsenden Herausforderungen für die Ehrenamtlichen im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz aus.

Viele ehrenamtliche Stunden würden THW und Feuerwehr in Schaumburg leisten, so Dienststellenleiter Sebastian Schmidt. Das THW könne dabei auf die Arbeit von vier Hauptamtlichen des Bundesfreiwilligendienstes zurückgreifen, was sehr vorteilhaft sei. Rund 61 Aktive hätte der THW Ortsverband in Rinteln. „Solch eine Unterstützung bräuchte auch die Kreisfeuerwehr“, erklärt Grote. Die Anforderungen würden immer weiter wachsen. „Wir brauchen Spezialisten“, erzählt Abschnittsleiter der Kreisfeuerwehr Michael Möller. Auch sei die überbordende Bürokratie beim Beschaffungswesen problematisch, so Möller. Bei Einsätzen sei Entscheidungsfreudigkeit von Nöten. „Vor Ort klappt es bis jetzt zum Glück immer“, berichtet Möller. Jedoch habe das Ahrtal gezeigt, dass das nicht immer selbstverständlich sei. „Wir müssen daraus lernen“, fordert daher Zugführer Stefan Frühmark vom Ortsverband des THW in Rinteln.

Angesichts der Klimaveränderungen würden nach Ansicht der Anwesenden Katastrophenfälle wie Überschwemmungen und Brände zunehmen. Gleichzeitig würden die Einsätze auch immer komplexer, was die Anforderungen und die Spezialfähigkeiten betrifft.

Der Baufachberater des THW Ortsverbandes Bückeburg, Reinhard Faudt, weiß, dass Kompetenz und Fachwissen bei Einsätzen immer stärker gefragt werde. Daher müsse auch viel Wert auf eine gute Ausbildung gelegt werden und es seien Übungseinheiten notwendig. „Es ist toll, wie gut wir hier in Schaumburg zusammenarbeiten“, erzählt der stellvertretende Ortsbeauftragte des THW Stadthagen, Sebastian Mandrossa. „Das geht Hand in Hand bei Einsätzen und in der Ausbildung.“ Auch Kreisbrandmeister Grote freut sich über das gute Miteinander der Feuerwehr und des THW in Schaumburg. Vor Ort entscheide die Einsatzleitung, welche Fachleute nötig seien und was bei Bedarf eingesetzt werden müsse, erklärt Frühmark vom THW Rinteln.

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Gruppenfoto vor dem Gerätekraftwagen des THW Rinteln (v.li.): Ratsfrau Uta Fahrenkamp (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), Michael Möller und Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote (Kreisfeuerwehrverband Schaumburg), Reinhard Faudt (THW OV Bückeburg), MdB und Staatsministerin Katja Keul (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), Sebastian Schmidt und Stefan Frühmark (THW OV Rinteln) mit Kreis-Jugendfeuerwehrwartin Silke Weibels. (Foto: pr)

Die Belastung der Einsatzkräfte sei hoch, berichten die Ehrenamtlichen. Auch wenn mehr als 3.600 Feuerwehrleute aktiv in Schaumburg dabei seien, fänden sich nur noch selten Leute für Führungsaufgaben, berichtet Grote. „Unsere Leute lassen sich eher für Projekte motivieren und möchten sich für Führungsaufgaben nicht längerfristig binden“, erklärt die Kreis-Jugendfeuerwehr-Wartin Silke Weibels. Gerade junge Menschen möchten sich fortbilden und etwas Neues lernen. Auch sei der internationale Austausch wichtig. Jugendliche aus der Schaumburger Feuerwehr treffen sich seit über 20 Jahren mit Jugendlichen aus Gdow. „Die zeigen uns wie Europa geht“, berichtet Weibels. „Das wollen und werden wir weiterhin fördern“, versprach Staatsministerin Keul.

Thema war natürlich auch die finanzielle Ausstattung der ehrenamtlichen Helfer. „Angesicht der wachsenden Anzahl an Einsätzen und die dafür nötige Spezialisierung dürfe bei der Ausbildung und der Ausstattung nicht gespart werden“, fordert Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote. „Seit der Ahrtal-Katastrophe, der Pandemie und dem Krieg in Europa sei allen Verantwortlichen klar, dass Katastrophenhilfe und Bevölkerungsschutz verbessert werden müssen“, so Keul. Die Einrichtung des Gemeinsamen Kompetenzzentrums Bevölkerungsschutz, kurz GeKoB, sei ein erster Schritt in die richtige Richtung. Außerdem würde in Sireneninfrastruktur investiert, das „Cell Broadcast“ eingeführt und eine Zivilschutz-Reserve zur Unterbringung von Evakuierten aufgebaut. Auf der Innenministerkonferenz im Herbst diesen Jahres würden weitere wichtige Weichen gestellt.

„Resilienz braucht Ausbildung und Ausstattung, um die Motivation der vielen Ehrenamtlichen zu erhalten, deren Engagement man gar nicht genug wert schätzen kann“, so Keul. (pr)

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