(Rinteln) Der Karneval hat auch in Rintelns Rathaus seine Spuren hinterlassen. Am 11.11. um 11:11 Uhr erorberten die Närrinnen und Narrhalesen den historischen Ratssaal und ließen sich vom stellvertretenden Bürgermeister Jan Boße den goldenen Schlüssel für das Rathaus aushändigen.
Der hatte allerdings vorgesorgt und bescheinigte den Eroberern, dass die Stadtkasse gut unter Verschluss sei. Die erste Lachsalve war Boße damit gewiss, denn so viel dürfte aktuell nicht in der Stadtkasse sein, dass sich ein Griff darin lohnen könnte.
Elferratspräsident Thomas Gieselmann rief dann auch den Schlachtruf des RCV für diese Session aus: „Helau, das ist der Hammer, wir feiern in der Speisekammer!“ Damit hat der Karneval in Rinteln vorerst wieder eine feste Bleibe, denn nach Schließung des Brückentorsaals ging es hin und her zur Frage, wo denn die Prunksitzungen mit einem vertretbaren logistischen Aufwand stattfinden können.
Mit beim närrischen Sturm auf das Rathaus waren auch die RCV Fürstengarde und natürlich das amtierende Fürstenhaus mit Claudia I. von Sohlen und Leisten als Fürstin und Kanzlerin Kerstin I. von Licht und Schatten. Auch Ehrenelferratspräsident Hans-Hermann Stöckl ließ sich sehen und die musikalische Leitung hatte Prof. Hans Hübner.
Gieselmanns Stellvertreter im Elferrat und neuer Kassenführer des RCV, Jörg Riechert, hat normalerweise von seiner Klippenturmgaststätte einen umfassenden Blick über die Stadt und ihre Problemzonen. Schon oft hat er seine Büttenkompetenzen unter Beweis gestellt und auch diesmal saßen seine Reime. Der Bürgermeisterin gab er für künftige Entscheidungen mit auf den Weg: „Traun Sie sich und langen Sie mal richtig hin. Wenn dann auch mal ein Schlag daneben geht, so merkt man, dass diese Stadt noch lebt!“ Eigentlich, so Riechert, habe der RCV ja im Rathaus nun das Sagen, doch eine Sanierung der RSTE werde man auch nicht durchsetzen können: „Warum zur Hölle sollte ich auch in Stadthagen flanieren?“ fragte sich Riechert.
Mit Gardetanz, Musik, Sektchen und „Stößchen“ wurde dann noch ein wenig gefeiert im historischen Ratssaal. Am Aschermittwoch wandert der Schlüssel dann übrigens zurück ins Rathaus; bis zum nächsten 11. November im Jahr 2024. (ot)