(Obernkirchen) Im Rahmen des bundesweiten Protesttages der Deutschen Krankenhausgesellschaft („Alarmstufe rot“) setzten auch die niedersächsischen Krankenhäuser und ihre Mitarbeiter ein Zeichen und machten auf die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser aufmerksam.
Auch die Krankenhausbetriebsleitung und weitere Mitarbeiter des Schaumburger Klinikums waren vor Ort in Hannover dabei.
Bundesweit wird derzeit die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser im Rahmen der Kampagne „Alarmstufe rot“ von der Deutschen Krankenhausgesellschaft diskutiert. Es geht darum, unkontrollierte Krankenhausinsolvenzen und Versorgungsverschlechterungen abzuwenden und eine sofortige Beseitigung der strukturellen Unterfinanzierung der deutschen Krankenhäuser einzufordern.
„Einer Forderung, der auch wir uns als AGAPLESION gAG anschließen. Die Reformdiskussionen des derzeit amtierenden Gesundheitsministers Lauterbach haben bereits zu schwerwiegenden und irreversiblen Eingriffen in die bislang hervorragende Gesundheitsversorgung in Deutschland geführt. Nichts weniger als die medizinische und pflegerische Qualität sowie der freie Zugang zur Gesundheitsversorgung, möglichst schnelle Behandlungstermine und die Freiheit selbst eine Einrichtung auszuwählen, stehen auf dem Spiel“, mahnt Dr. Markus Horneber, Vorstandsvorsitzender der AGAPLESION gAG.
Auch das AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG steht vor wirtschaftlichen Herausforderungen: „Die Entwicklungen im Krankenhaussektor spiegeln sich auch in unserem Klinikum wider und so gelingt leider keine weitere wirtschaftliche Konsolidierung. Gründe hierfür sind unter anderem die gestiegenen Kosten in den meisten Wirtschaftsbereichen des Klinikums, die wir nicht weitergeben können, da wir keinen Einfluss auf die gesetzlichen Vorgaben zur Preisbildung haben. Die Schere zwischen Kosten und Einnahmen wird immer größer. Es muss dringend ein Inflationsausgleich erfolgen“, erklärt Geschäftsführerin des Schaumburger Klinikums, Diana Fortmann. Und fügt an: „Deshalb unterstützen wir die von der DKG initiierte Kampagne ‚Alarmstufe ROT: Krankenhäuser in Gefahr‘ und finden es toll, dass unsere Mitarbeiter an der Aktion teilnehmen möchten. Denn am Ende geht es in diesem Zusammenhang auch um nichts weniger als die Wertschätzung der Arbeit aller Mitarbeiter in den deutschen Krankenhäusern, gerade nach der vergangenen anstrengenden Zeit der Corona-Pandemie.“
Grundsätzlich fühlt sich das Schaumburger Klinikum eigenen Angaben zufolge durch den zukunftsorientierten zentralen Klinikneubau gut aufgestellt und vorbereitet für eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau, hat aber die politischen Beratungen zur Krankenhausreform immer im Blick und beobachtet diese kritisch.
Die wirtschaftlichen Herausforderungen, denen sich die meisten Kliniken infolge der Inflation und einer insgesamt unzureichenden Finanzierung stellen müssen, sind enorm. „Wir benötigen eine nachhaltige Finanzierung, auch bei den Investitionskosten“, so Diana Fortmann. (pr)