(Rinteln) Das Sternwarten-Projekt am Gymnasium Ernestinum nimmt Formen an. Am heutigen Freitag wurden die Einzelteile des Kuppelgehäuses mit einem Kran der Firma Ahrens Solartechnik aufs Dach des Schulgebäudes gehievt.
Die Gehäuseteile aus GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff) im Wert von rund 7.000 Euro wurden vom polnischen Unternehmen „Scopedome“ geliefert und werden auf den elektrisch dreh- und steuerbaren Basisring mit rund 2,60 Metern Durchmesser montiert, der auf einer Stahlkonstruktion installiert wurde. Trotz ihrer Größe sind die Kunststoffteile relativ leicht und aufgrund des verwendeten Werkstoffs enorm belastbar.
Die fertig montierte Kuppel verfügt über ein bewegliches Mittelteil und eine „Einstiegsluke“ und dient jenem 10 Zoll Spiegelteleskop als Behausung, das mit finanzieller Unterstützung des Lions Club Rinteln im vergangenen Jahr angeschafft wurde. Wie Sven Rundfeldt, Musik- und Biolehrer am Ernestinum mit einem Faible für Astronomie, erklärt, fängt das Teleskop mit seinen 1.250 Millimetern Brennweite Details von einem Kilometer Durchmesser auf dem Mond ein. Mittels angedockter Spezialkamera werden innerhalb kürzester Zeit mehrere tausend Fotos aufgenommen und zusammengefügt. So entstehen Bilder mit hoher Auflösung, die interessante Einblicke ins Weltall und auf ferne Planeten ermöglichen.
Video: Die Kuppelteile der Sternwarte werden per Kran aufs Dach der Schule gehoben
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Die Sternwarte am Ernestinum soll während der Winterferien fertig montiert werden. Eine offizielle Einweihung und Inbetriebnahme ist fürs kommende Jahr vorgesehen.
Hintergrund: Bei glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) handelt es sich um einen Verbund aus Glasfasern und Kunststoff. Kostengünstig und hoch beanspruchbar, kommt glasfaserverstärkter Kunststoff aufgrund seiner Korrosionsbeständigkeit auch im Bootsbau zum Einsatz. Rotorblätter von Windkraftanlagen werden ebenfalls aus GFK hergestellt (siehe Wikipedia).