(Rinteln) Da mag mancher seinen Augen nicht getraut haben: Pünktlich zu „Rinteln mobil“, der Veranstaltung rund ums Thema Mobilität in der Weserstadt (und am Tag zuvor) zeigte sich das Wetter von seiner Sonnenseite.
Bei frühlingshaften Temperaturen und Sonnenschein machte der Sonntag, obwohl der Start in den Tag zunächst nicht danach aussah, seinem Namen alle Ehre.
Das freute besonders die Innenstadtgastronomen und alle Anbieter von Erfrischungsgetränken. Die Warteschlangen an den Eisdielen wurden immer länger, vielerorts war kaum ein freies Plätzchen für Kaffee, Kuchen oder Cocktails zu ergattern. Die teilnehmenden Einzelhändler der Rintelner Innenstadt öffneten ihre Türen und luden einmal mehr zum Shoppen und Bummeln ein.
Und die Vertreter regionaler Autohäuser konnten sich über mangelndes Interesse an Fahrzeugen nicht beklagen. PS-stark und emotional oder sachlich-kühl und elektrisch betrieben – Fortbewegung findet dank vieler Transportmittel auf verschiedenste Art und Weise statt. Klassische Fahrräder, das konnte man eindrucksvoll bei den ausstellenden Zweirad-Händlern vor Ort sehen, werden zunehmend vom E-Bike abgelöst. Angesichts der Preisschilder mancher Mountainbike-Modelle, mit Komplettfederung von Vorder- und Hinterrad, im Fachjargon „Fully“ genannt, dürfte sich so mancher verwundert die Augen gerieben haben.
Autos mit Verbrennungsmotoren und E-Antrieb gab es auf dem Marktplatz, traditionell dem Kirchplatz und in der gesamten Fußgängerzone zu sehen. Die Glücksgöttin war am „Tesla“-Glücksrad stark vertreten, gab es doch lediglich eine Niete und ansonsten von der Probefahrt mit dem E-Auto bis zum Schlüsselband alles Mögliche zu gewinnen.
Wer lieber auf tierische Muskelfahrt setzte, war bei einer gemütlichen Planwagenfahrt mit Hartmut Giese und dem „2 PS Gespann“ gut aufgehoben.
Bei den Blechkarossen am Kirchplatz wurden die Spaltmaße hochpreisiger Modelle kritisch beäugt und kommentiert („da passt ja eine Zeitungsausgabe dazwischen“), über die Farben der ausgestellten Modelle diskutiert und ausgiebig zur Probe gesessen. Am Stand von Rostek Automobile sorgte ein „Polizei-Comedy-Duo“ mit flotten Sprüchen und Stelzen für Lacher bei den Besuchern und Vereine, von den Seenotrettern bis zum THW, informierten über ihre Arbeit.
Wie es bei „Rinteln mobil“ üblich ist, kamen um 13 Uhr wieder jede Menge Fundfahrräder zum Schnäppchenpreis unter den Hammer und entlang der Weserstraße säumten Sportwagen, darunter ein schneeweißer Mercedes SLS AMG mit Flügeltüren und zwei rote Ferrari am Stand von „Ibo´s Autopflege“ die Fußgängerzone.
Die beiden Boliden aus Italien brachten zusammen über 1.500 PS auf die Straße und sind über 740.000 Euro wert. Das erkannten intuitiv auch viele junge Besucher der Veranstaltung, die sich von Eltern und Großeltern vor, neben und zwischen den Sportwagen fotografieren ließen – als Erinnerung fürs digitale Familienalbum.
Dass dieser April ganz im Zeichen der Automobile steht, beweist ein Blick in den Veranstaltungskalender. Am 28. April findet die 26. Oldtimer Weserberglandfahrt statt. Dann werden erneut zahlreiche historische Autos und Motorräder das Stadtzentrum in einen riesigen Autosalon verwandeln. Und bereits eine Woche später, am 3. Mai, beginnt die diesjährige Rintelner Mai-Messe mit dem Auftakt zu vier tollen Kirmestagen. Genauere Infos dazu folgen. (vu)