„Stapelweise Formulare und Fragebögen, neu erstellte Museums- Sammlungs-, Dokumentationskonzepte, Raumklima-Checks, Kontrollen von Brand- und Einbruchsmeldesystem, Nachweise über Aufgaben, Finanzierungen und Projekte, Besuche von Konservatoren und anderen Museumsfachleuten, die das Museum und seine Magazinräume von Keller bis zum Dach unter die Lupe nahmen, liegen hinter uns“, so Museumsleiter Dr. Stefan Meyer.
Rinteln gehört nun mit 14 anderen Museen zu den ersten in Niedersachsen (und bundesweit), die das zum „Museumsgütesiegel“ erweiterte Prüfungsverfahren der bisherigen „Museumsregistrierung“ durchlaufen haben. Allein in Niedersachsen gibt es mehr als 700 musealen Einrichtungen.
Am 14. Januar 2015 haben Wissenschaftsministerin Dr. Gabriele Heinen-Kljajić und Dr. Friedrich Scheele, Direktor des Landesmuseums Oldenburg und Vorsitzender des Museumsverbandes für Niedersachsen und Bremen in Hannover die Zertifikate offiziell übergeben. Mit dabei auch Dr. Sabine Schormann, Geschäftsführerin der Sparkassenstiftung und Gastgeberin der Veranstaltung.
Das Die Eulenburg durchlief das Prüfungsverfahren ohne Vorbehalte. Alle Qualitäts-Standards, die der internationale Museumsverband ICOM im Jahr 2006 formuliert hat, werden in Rinteln eingehalten.
Für Rinteln ist das Museumsgütesiegel bereits das zweite, diesmal nur noch erweiterte Zertifikat. Vor sieben Jahren war die Eulenburg bereits bei dem damals auch bundesweit völlig neuen Pilotprojekt der „Museumsregistrierung“ dabei.
Im Vergleich zum Zertifikat von 2007 konnten nun noch einige Verbesserungen konstatiert werden. Zu ihnen gehört das neue, vorbildlich eingerichtete Magazin in Obernkirchen.
Die Kontrollen gaben auch Anlass zu einigen Nachbesserungen. So wurden Klima-Überwachungsgeräte in den Ausstellungs- und Magazinräumen installiert und die Verzeichnung aktualisiert. Das Museum verfügt neben seiner Webseite seit einem Jahr über eine Facebook-Seite, auf der regelmäßig Neuerwerbungen, Veranstaltungen und aktuelle Entwicklungen mitgeteilt werden.
Wichtig: Das Museumsgütesiegel ist wie auch schon der Museumspreis von 2007 ein Ergebnis der guten Zusammenarbeit aller Aktiven des Heimatbundes: im Vorstand, im Museumsteam wie auch im Museumsdienst. Ohne diese Teamarbeit und die Unterstützung der 450 Mitglieder des Heimatbundes ist das Museum nicht vorstellbar.
Das neue Zertifikat ist nicht nur Werbung für das Museum, sondern erleichtert uns auch den Zugang zu Fördermitteln. Zusätzlich ist es im Leihverkehr mit großen Museen ein wichtiges Argument. Es schafft Vertrauen und macht deutlich, dass wir auf dem Strand der Zeit sind.
„Das Zertifizierungsverfahren zeigt: Die vergleichsweise überschaubare Größe des Museumsbetriebes in Rinteln hat auch Vorteile. Die Entscheidungswege sind kurz, Abstimmungen unkompliziert. Wir können schnell reagieren, alles läuft sehr unbürokratisch. Für große Landesmuseen dagegen ist das aufwändige Prüfungsverfahren, in dessen Verlauf Handlungskonzepte erstellt und meist mit Land und Kommune und natürlich auch hausintern abgestimmt werden müssen, ungleich aufwändiger“, sagt Dr. Meyer.