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Feuerbekämpfung, Hightech und Fettbrände live beim Tag der Feuerwehr in Rinteln

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(Rinteln) Bereits aus der Schulzeit ist bekannt, dass Experimente und Vorführungen interessanter sind als trockene Formeln und graue Theorie.

So legte die Ortsfeuerwehr Rinteln einen ihrer Schwerpunkte beim „Tag der Feuerwehr“ auf Live-Kostproben ihrer ehrenamtlichen Arbeit, die sich neben dem Löschen von Bränden auch mit technischer Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen befasst.

Es ist gefühlt sehr warm an diesem Samstag. Die Sonne scheint und hat den Parkplatz am Weseranger bereits wie eine Warmhalteplatte aufgeheizt. Gerade in diesem Moment, als der Blick auf die schattenspendenden Bäume auf der Nordseite fällt und man sich überlegt, wie angenehm es doch auf der Fläche mit weiteren, großformatigen Bäumen wäre, fängt es an zu knistern und zu knacken.

Ausgerüstet mit einem Gasbrenner setzt ein Feuerwehrmann einen Stapel Holzpaletten in Brand. Kurze Zeit später brennt das Gebilde lichterloh. Flammen schlagen meterhoch heraus und schon trifft auch ein Feuerwehrfahrzeug auf dem Parkplatz ein. Dies ist Teil einer der praktischen Vorführungen, die die Ortsfeuerwehr in monatelanger Vorbereitung erarbeitet hat.

Löschangriff live: Ortsfeuerwehr Rinteln zeigt den Einsatz ihrer Hochdruck-Sprühlanze beim Tag der Feuerwehr

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Ortsbrandmeister Sebastian Westphal „moderiert“ das Geschehen und erklärt die Vorgehensweise der Einsatzkräfte an diesem Beispiel. Mit einem Kleinalarmfahrzeug und einer Hochdrucklöschanlage rückt die Feuerwehr dem brennenden Palettenstapel zu Leibe. Eine umschaltbare Drucklanze versprüht dabei einen fein vernebelten Wasserstrahl. Bei Bedarf kann auch Löschschaum zum Einsatz kommen.

Das Verfahren ist sehr effektiv. Mit dem 120-Liter-Wasserbehälter kann acht Minuten lang im Dauerbetrieb gelöscht werden. Oder eben entsprechend länger, wenn man nur mit Sprühstößen arbeitet. Immer wieder umkreist der Einsatzleiter die Einsatzstelle, bewertet die Lage mit Fortschritt der Löscharbeiten neu, gibt Anweisungen an den Feuerwehrmann, der bei sengender Sonne in voller Atemschutzmontur löscht. Seit rund einem Jahr hat die Feuerwehr Rinteln diese Anlage im Einsatz, es ist landkreisweit die einzige, so Westphal.

Ortsbrandmeister Sebastian Westphal.

Bei weiteren Vorführungen zeigen Christopher Babatz und Kilian Weers die Gefahr von Fettbränden und warum man diese niemals mit Wasser löschen darf. Dabei kommt es nämlich zu einer regelrechten Explosion. Heißes Fett lässt das Wasser blitzschnell verdampfen.

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Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Kilian Weers zeigt, warum man einen Fettbrand niemals mit Wasser löschen sollte.

Hierbei dehnt sich das Gemisch mit einer rasanten Geschwindigkeit aus, dabei werden weitere Fettteilchen mitgerissen. Soweit die Theorie. Aber auch hier gilt: Der dabei entstehende Feuerball ist deutlich einprägsamer als mahnende Worte.

Spraydosen können bei Erwärmung explodieren und das sieht dann so aus:

Ebenfalls eindrucksvoll: Der laute Knall bei der Explosion einer Sprühdose. Besonders bei sommerlichen Temperaturen sollte man Deos und sonstige Sprays niemals in der Hitze – etwa im Auto – liegen lassen. Was sonst passiert? Die Feuerwehr hat es deutlich gemacht und dabei wurde es sehr laut.

Mit schwerem Rettungsgerät leistet die Feuerwehr bei Unfällen technische Hilfeleistung.

An der Seite der Ortsfeuerwehr Rinteln informierte auch die Feuerwehr der Bundeswehr in Bückeburg an diesem Samstag über ihre Arbeit, Hand in Hand mit dem DRK Rettungsdienst, der Wasserschutzpolizei und der Polizei Rinteln, die auf eine neue Kampagne gegen Gewalt gegenüber Familien und Kindern aufmerksam gemacht hat.

Ebenfalls vor Ort: Vertreter der Polizei Rinteln und der Wasserschutzpolizei.

Rund 70 Vertreter der ausstellenden Blaulichtorganisationen waren anwesend. Seit April 2022 liefen die Planungen für den Tag der Feuerwehr, für dessen Ablauf maßgeblich Gruppenführer Lars Ludwig verantwortlich zeichnet. Und bedingt durch die sommerlichen Temperaturen galt auch die Devise: Viel trinken und so der Hitze von innen entgegentreten. Statt mit dem C-Rohr also vorbeugende Brandbekämpfung mit Limo und Trinkhalm.

Imposante Erscheinung: Das riesengroße Löschfahrzeug der Flugplatzfeuerwehr Bückeburg.

Den kleinen und großen Besuchern schien es gefallen zu haben, sie nahmen an verschiedenen Zielübungen und Löschversuchen teil oder machten eine Sitzprobe im riesigen Löschfahrzeug der Flugplatzfeuerwehr Bückeburg und durften Teile davon bedienen. Das 33 Tonnen schwere Gefährt wird von einem 680 PS starken V8-Diesel angetrieben und erreicht mit seinen sechs angetriebenen Rädern bei Bedarf eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h.

Allein 6.600 Liter an Löschwasser fasst der „Z6“, hinzu kommen noch 660 Liter Schaum, 500 Kilo Pulver und 120 Kilogramm CO2. Das Thema Feuerwehr ist eben auch ganz eng mit der Technik verknüpft, denn angesichts der immer weiter steigenden Anforderungen geht es auch bei der Brandbekämpfung nicht ohne HighTech, das wurde beim Tag der Feuerwehr ebenfalls deutlich.

Übrigens: Hielt der einsatzreiche Freitag die Ehrenamtlichen kurz vor dem Aktionstag auf Trab, so ging es unmittelbar nach dem Tag der Feuerwehr weiter. Wie Ortsbrandmeister Sebastian Westphal berichtet, kam es am Samstagabend in der Stettiner Straße erneut zu einem Einsatz, bei dem die Feuerwehr zur Türöffnung für den Rettungsdienst ausrücken musste. (vu)

Bildergalerie: So wars beim Tag der Feuerwehr am 24. Juni 2023 in Rinteln

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