Wie seitens des Museums in Rinteln berichtet wird, sind in den vergangenen Monaten im Kloster Möllenbeck wieder interessante Wandmalereien der Renaissancezeit entdeckt worden.
Restauratorin Elke Schlöder und ihre Mitarbeiterin legten weitere Ausschmückungen aus der Zeit um 1587 frei. Damals ließ der Prior des evangelisch gewordenen Stifts, Jodokus Stukenius, einige Räume im Ostflügel, die von damaligen Lateinschule genutzt wurden, mit sinnreichen Sprüchen, Zitaten und Allegorien ausmalen.
Der jetzt in Restaurierung befindliche, relativ kleine Raum könnte als Sitzungszimmer der Lehrerschaft gedient haben. Neben lateinischen Bibelversen befindet sich an seiner Decke eine Rosendarstellung, deren Umschrift ausdrücklich zur Verschwiegenheit mahnt. Denn „sub rosa“, also „unter der Rose“ gesprochenes, sollte anderswo keine Erwähnung finden. Dementsprechend heißt es: „Wer unter dießer Rosen sitzen will, der sehe horr und schwige still…“
Dazu Museumsleiter Dr. Stefan Meyer: „Solche „Schweigerosen“ befanden sich im Mittelalter und der Frühen Neuzeit in Kapitelsälen von Klöstern, an Beichtstühlen oder in Sitzungszimmern. Bemerkenswert ist auch, das Stukenius beim Umbau der Eulenburg, die damals zum Stift Möllenbeck gehörte, ebenfalls Rosendarstellungen an der Decke anbringen ließ, und zwar im mutmaßlichen Sitzungszimmer, das auch als Versammlungsraum des Schaumburgischen Landtages Verwendung fand. Heute befindet sich hier die Abteilung „Hexenprozesse“.“ (pr)
Das Museum ist auch auf Facebook mit einem sehr informativen Auftritt vertreten. Hier der Link: KLICK
(Fotos: Die Eulenburg. Museum Rinteln)