(Rinteln) In der 14. Runde der Segelflug – Bundesliga ist dem LSV Rinteln der lang ersehnte Rundensieg geglückt. Der Erfolg kam genau zum richtigen Zeitpunkt im Kampf um die Deutsche Meisterschaft.
Am Samstag Abend sah es für die Rintelner zunächst noch nicht so gut aus. Lediglich für Platz sechs hatte es Peter Pollack, Reinhard Schramme mit Copilot Stephan Beck und Uli Gmelin mit Christine Grote als Copilotin bei schwierigen Bedingungen gereicht. In der Schlussphase im Kampf um die Meisterschaft eindeutig zu wenig, zumal der FSC Odenwald Walldürn, in der Gesamtwertung einen Platz vor Rinteln, die Rundenwertung anführte. Also mussten sich die Rintelner am Sonntag noch einmal von ihrer besten Seite zeigen, um den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren. Und sie sollten vom Wetter hierfür die beste Unterstützung bekommen.
Kräftiger Südwestwind blies am Sonntag bereits früh am Morgen. Schon ab 6 Uhr in der früh war die erste Gruppe Piloten in der Luft und nutzte den Hangwind am Wiehen- und Wesergebirge sowie dem Ith zwischen Lübbecke und Eschershausen aus. Ihre ganze Erfahrung spielten Reinhard Schramme, Dietmar Heintze und Stephan Beck dabei aus. Und schon um kurz nach 10 Uhr hatte der Titelverteidiger die ersten Wertungsflüge absolviert. Aber die Mannschaft wollte sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausruhen, und so gingen mit Michael Sasse, Christoph Bäßler und Daniel Schramme noch eine zweite Gruppe ins Rennen. Allerdings konnte aus dieser Gruppe lediglich Daniel Schramme mit seinem Vater Reinhard auf dem Copilotensitz noch einen Flug in die Wertung bringen.
Dass an diesem Tag auch schnelle Flüge abseits des Hanges möglich waren, bewies wieder einmal Bernd Goretzki. Fast drei Stunden flog er von Locktow in Brandenburg gegen den Wind an bis ins Hessische Bergland. Von hier ging es mit Rückenwind zweieinhalb Stunden Richtung Nordost bis 30 km hinter Oranienburg nördlich von Berlin mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 154 km/h. Und damit war er sogar noch 8 km/h schneller als der Hangflugexperte Reinhard Schramme.
Mit insgesamt 380,45 Geschwindigkeitspunkten sicherten Bernd Goretzki, Reinhard Schramme und Daniel Schramme dem LSV Rinteln den ersten Rundensieg in dieser Saison und 20 Punkte für die Gesamtwertung. Den zweiten Platz und dieser Runde belegt der LSV Gifhorn mit 375,27 Geschwindigkeitspunkten. Mit den erflogenen 19 Punkten verlässt das Team aus der Heide die Abstiegszone der Gesamtwertung. Dritter in dieser Runde wird die SFG Giulini/Ludwigshafen (373,89 Geschiwndigkeitspunkte).
Und in der Schlusswertung der Runde zeigte sich dann, wie wertvoll dieser Sieg sein sollte. Das Wetterpech war an diesem Wochenende im Süden zu Gast. Der Spitzenreiter LSV Straubing musste sich mit dem 19 Platz zufrieden geben. Nur 2 Punkte konnten die Bayern aus dieser Runde mitnehmen. Aber auch weitere Titelanwärter kamen in dieser Runde unter die Räder. Der LSV Schwarzwald kann nur den Trostpunkt mitnehmen, ebenso wie der FLC Schwandorf. Lediglich der FSC Odenwald Walldürn kann mit Platz 4 noch nennenswert Punkten.
In der Gesamtwertung führt weiter der LSV Straubing mit 173 Zählern, aber der einst so komfortable Vorsprung der Bayern ist in den letzten Runden deutlich zusammengeschmolzen. Der FSC Odenwald Walldürn lauert auf dem zweiten Platz mit 168 Zählern nur noch 5 Punkte dahinter auf seine Chance. Der LSV Rinteln, jetzt wieder auf dem dritten Platz, hat 165 Zähler, und kann sich wieder Hoffnung auf den fünften Titel in Folge machen. Punktgleich auf den Platzen 4 und 5 mit 154 Punkten der FLC Schwandorf und der LSV Schwarzwald, auch für diese beiden Mannschaften ist das Rennen um den Titel noch nicht vorbei. Von Runde zu Runde wird der Kampf um die Meisterschaft spannender, und Fans und Akteure fiebern schon am Sonntag Abend der nächsten Runde entgegen. (pr/Foto: pr)
