(Rinteln) Würde man Wolfgang Westphal nach seinem innigsten Wunsch fragen, er würde wohl mit „Fertigstellung der Aula im Ernestinum“ antworten.
Der ehemalige Kreiskantor, aktiver Dirigent und Vorsitzende des Kulturrings macht bei Pressekonferenzen und Veranstaltungen keinen Hehl daraus, dass über den Verlust des Brückentorsaals als Veranstaltungsstätte alles andere als erfreut ist.
Seitdem dort die Türen für immer geschlossen sind und seitdem nun auch die Gewissheit herrscht, dass in Zukunft dort die Abrissbirne im Mittelteil des Gebäudekomplexes geschwungen wird, warten Kulturschaffende und Veranstalter sehnsüchtig auf grünes Licht vom Landkreis Schaumburg. Dieser lässt bekanntermaßen die Aula im Ernestinum zum Veranstaltungssaal umbauen und hat die Stadt Rinteln nach Abstimmung ins Boot geholt um dort eine halbwegs brauchbare Alternative zum Brückentorsaal zu konstruieren.
Doch so wie die Jahre ins Land gehen, zieht sich das Finale der Bauarbeiten wie bei einem Klassikkonzert mit Überlänge. Die Arbeiten dauern immer noch an, nun soll es wohl im Frühjahr diesen Jahres soweit sein. In der Zwischenzeit ist Kreativität bei den Kulturproduzenten gefragt.
Einmal mehr diente daher die St. Nikolai Kirche als imposante Kulisse, Konzertsaal, Bühne und Zuschauersaal für das traditionelle Neujahrskonzert, bei dem die Feuerwerksmusik des Komponisten Georg Friedrich Händel vom Göttinger Symphonie Orchester gespielt wurde. Ergänzt wurde der Sonntagnachmittag mit Walzer und Polkas von Strauß, sowie Witzen in bewährter „Westphal-Manier“, die das Konzertpublikum zwischen den Stücken immer wieder aufheiterten.
Möglich gemacht wurde das Konzert dank einer Förderung der Firma Stüken, sowie der Volksbank in Schaumburg und Nienburg. Und wer weiß – vielleicht geht der Wunsch des Dirigenten ja im kommenden Jahr in Erfüllung und auf dem Konzertplakat wird zu lesen sein „Willkommen zum Neujahrskonzert in der neuen Aula des Gymnasiums Ernestinum“?
Das Göttinger Symphonie Orchester mit Wolfgang Westphal: „Donauwalzer“ (ein kleiner Ausschnitt)
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(Text: vu, Fotos: dv)
