Es ist soweit: Das heiß diskutierte Bauprojekt Rintelns, der Bau der Entlastungsstraße Nord mitsamt der Errichtung eines Kreisels an der Kreuzung „Konrad-Adenauer-Straße und Galgenfeld“ geht in die Bauphase über.
Nachdem man den Verlauf des Kreisels mit Signalfarben auf die Straße gesprüht hatte, griffen seit heute nachmittag die ersten Verkehrslenkungsmaßnahmen. Eine geänderte Streckenführung und Absperrungen bereiten uns auf die mehrmonatige Bauphase vor.
Im Vorfeld wurde temperamentvoll diskutiert, argumentiert, Vor- und Nachteile des Projekts gegeneinander abgewogen und politisch debattiert. Die Befürworter jubeln, die Gegner werden am Bauvorhaben wohl auch angesichts des mehrere Millionen Euro teuren Volumens noch einige Zeit zu kauen und verdauen haben.
Die Verbindungsstraße zwischen L435 und L441, soll im Herbst/Winter diesen Jahres fertiggestellt werden und die Verkehrssituation auf der Konrad-Adenauer-Straße entschärfen. Wer zum Einkaufszentrum Nord an der großen Tonkuhle, nach Todenmann oder in diese Richtung will, biegt am zukünftigen Kreisverkehr in der ersten Ausfahrt rechts ab und fährt so nicht mehr an Marktkauf- und Büntekreuzung vorbei.
Die Straße „Im Emerten“ wird zu einer Einbahnstraße; es wird zwar möglich sein, aus dem Kreisverkehr dort auszufahren, aber nicht, in den Kreisel einzubiegen. Kreisel-Kritiker sehen sich in ihrer Vorahnung mehrerer drohender Verkehrskollapse angesichts der Ein- und Ausfahrten bestätigt. Stehen viele Verkehrsteilnehmer heute schon bei Preisdifferenzen an der JET-Tankstelle Schlange und bilden einen Rückstau, der bis auf die Konrad-Adenauer-Straße reicht, dürfte sich die Situation in Zukunft eher noch verschärfen: Die Zufahrt zur JET befindet sich genau auf der Kreisel-Südseite. Ein Rückstau betrifft unmittelbar den Kreisel und legt die Verkehrsströme lahm. Ist die Warteschlange erst lang genug, blockieren wartende Autos auch die McDonalds-Zufahrt.
Ähnliches dürfte in Zukunft auch öfters am Kreisverkehr an der großen Tonkuhle der Fall sein. Bei geschlossenem Bahnübergang bildet sich bereits heute mit wiederkehrender Regelmäßigkeit ein Pfropfen aus Autos in besagtem Kreisel, und dabei gibt es ja noch nicht einmal die Verbindung der großen Tonkuhle in Richtung Entlastungsstraße. Richtig chaotisch dürfte es werden, wenn die A2 wieder einmal wegen eines Unfalls gesperrt wird. Die Praxis wird dann zeigen, ob und wie der Verkehr durch die zahlreichen, neu geschaffenen „Achillesfersen“ rollt.
Ein Kreisverkehr ist grundsätzlich eine feine Sache, wenn die Verkehrsströme ungehindert fließen können. Dies ist jedoch bereits heute, durch die Bahnlinie, regelmäßig nicht der Fall. Die Zukunft wird es zeigen, in welche Richtung sich die Problematik verschiebt. Eins ist auf jeden Fall sicher: Die Erkenntnis wird finanziell teuer.
Nachfolgendes Foto stammt übrigens aus unserem Archiv und wurde 2009 aufgenommen. In der Bauphase des Einkaufszentrums „Große Tonkuhle“ stand bereits das Verkehrsschild, welches den Weg Richtung Hessisch Oldendorf und Autobahn weisen sollte. Es wurde nachträglich wieder abmontiert. Es scheint also, als sei der Bau der Entlastungsstraße schon damals beschlossene Sache gewesen.